"Sur mes réfuges détruits
Sur mes fars écroulés
Sur les murs de mon ennui
J´écris ton nom."
Sur mes fars écroulés
Sur les murs de mon ennui
J´écris ton nom."
"Auf meine zerstörte Zuflucht
Auf meine zerfallenen Leuchttürme
Auf die Mauern meines Leids
Schreib ich deinen Namen"
Auf meine zerfallenen Leuchttürme
Auf die Mauern meines Leids
Schreib ich deinen Namen"
Ein Liebesgedicht wird zum Appell an die Freiheit
1942. Frankreich ist besetzt. Die deutsche Wehrmacht hat das Sagen. Der Dichter Paul Éluard engagiert sich auf Seiten der kommunistischen Widerstandsbewegung. Im Untergrundverlag "Les Éditions de Minuit" veröffentlicht er eine Gedichtsammlung mit dem ironisch auf Goethe anspielenden Titel "Dichtung und Wahrheit 1942". Flugzeuge der Royal Air Force werfen sie über den besetzten Gebieten ab. Ein Gedicht für Nusch, seine zweite Ehefrau, wandelt sich zum Appell an die Freiheit.
"Par le pouvoir d' un mot
Je recommence ma vie
Je suis né pour te connaître
pour te nommer liberté."
"Durch die Macht eines Wortes
Beginne ich mein Leben neu
Ich ward geboren dich zu erkennen
Dich zu nennen 'Freiheit'."
Je recommence ma vie
Je suis né pour te connaître
pour te nommer liberté."
"Durch die Macht eines Wortes
Beginne ich mein Leben neu
Ich ward geboren dich zu erkennen
Dich zu nennen 'Freiheit'."
Für Éluard gibt es nur ein Ziel
Für die mit der deutschen Besatzungsmacht kollaborierenden Verlage und Schriftsteller empfindet Paul Éluard nur Verachtung. Der Titel seiner Lyrik-Anthologie "Die Ehre der Dichter" ist Programm. Für ihn gibt es nur ein Ziel:
"Du wirst dich befreien Paris
Paris wie ein Stern flackernd
Unsere überlebende Hoffnung
Du wirst dich befreien von Müdigkeit und Schmutz.
Brüder lasst uns Mut haben".
Paul Éluard wird am 14. Dezember 1895 als Paul-Eugène Grindel in Saint-Denis bei Paris geboren. Obwohl tuberkulosekrank muss er am Ersten Weltkrieg teilnehmen. Die meiste Zeit verbringt er in Lazaretten. 1918 veröffentlicht er unter dem Namen seiner Großmutter Éluard "Gedichte für den Frieden".
"Lange Zeit hatte ich ein unnützes Antlitz,
Doch jetzt
Habe ich ein Antlitz, das geliebt wird,
Habe ich ein Antlitz, um glücklich zu sein."
"Du wirst dich befreien Paris
Paris wie ein Stern flackernd
Unsere überlebende Hoffnung
Du wirst dich befreien von Müdigkeit und Schmutz.
Brüder lasst uns Mut haben".
Paul Éluard wird am 14. Dezember 1895 als Paul-Eugène Grindel in Saint-Denis bei Paris geboren. Obwohl tuberkulosekrank muss er am Ersten Weltkrieg teilnehmen. Die meiste Zeit verbringt er in Lazaretten. 1918 veröffentlicht er unter dem Namen seiner Großmutter Éluard "Gedichte für den Frieden".
"Lange Zeit hatte ich ein unnützes Antlitz,
Doch jetzt
Habe ich ein Antlitz, das geliebt wird,
Habe ich ein Antlitz, um glücklich zu sein."
Ruf zur "unaufhörlichen Revolution"
Nach Kriegsende verdient Éluard seinen Lebensunterhalt im Büro seines Vaters, der Immobilienmakler ist. Er wird zum Mitbegründer der surrealistischen Bewegung. Sie ist für ihn ein Instrument der Erkenntnis und der Empörung gegen die repressive bürgerliche Gesellschaft. Éluard ruft zur "unaufhörlichen Revolution" auf. Ihre treibende Kraft soll die Liebe sein, eine Liebe ohne Besitzanspruch, voller utopischer Kraft.
"Mein Geist, der noch auf den Blättern und
Blumen glänzte, mein Geist ist nackt wie die Liebe."
"Mein Geist, der noch auf den Blättern und
Blumen glänzte, mein Geist ist nackt wie die Liebe."
Gala zwischen Éluard und Dalí
Éluards große Muse ist seine erste Ehefrau Gala - selbst dann noch, als sie ihn für den Maler Salvador Dalí verlässt. Das bezeugen die im Nachlass entdeckten "Liebesbriefe".
"Dass ich Nusch bei mir hatte, als wir die Entscheidung trafen, uns scheiden zu lassen, hat mich in diesem Moment daran gehindert, klar zu sehen, wie allein ich künftig sein werde. […] Gala, ich liebe Dich schon viel zu lange, […] zu lange habe ich [...] ganz nach Deinen Wünschen, Deinen Träumen, Deinem Wesen gehandelt."
"Dass ich Nusch bei mir hatte, als wir die Entscheidung trafen, uns scheiden zu lassen, hat mich in diesem Moment daran gehindert, klar zu sehen, wie allein ich künftig sein werde. […] Gala, ich liebe Dich schon viel zu lange, […] zu lange habe ich [...] ganz nach Deinen Wünschen, Deinen Träumen, Deinem Wesen gehandelt."
Aus dem "Dichter der Liebe", wie man Éluard nennt, wird während der deutschen Besetzung der Dichter des Widerstands. Nach der umjubelten Befreiung Frankreichs 1944 kann er seinen Ruhm als poetisches Gewissen der Nation aber nicht lange genießen. Der Tod seiner zweiten Ehefrau Nusch stürzt ihn in tiefe Verzweiflung. Éluards Hoffnung auf eine bessere, menschengerechtere Zukunft bleibt aber ungebrochen. Trotz Stalins Massenmorden sieht er diese Zukunft weiter im Kommunismus. Sein Selbstverständnis als Dichter beschreibt er in seinem "Fünften sichtbaren Gedicht":
"Je vis dans les images innombrables des saisons
et des années
Je vis dans les images innombrables de la vie
dans la dentelle
des formes, des couleurs, des gestes, des paroles
dans la beauté surprise
dans la laideur commune ..."
"Ich lebe in den ungezählten Bildern der Gezeiten
Und der Jahre
Ich lebe in den ungezählten Bildern dieses Lebens
Im Gewebe
der Formen und der Farben, der Gebärden und der Worte
In der unfasslichen Schönheit
In der alltäglichen Unzier."
1952 stirbt Paul Éluard im Alter von 56 Jahren in Charenton-Le-Pont an einem Herzinfarkt.
"Je vis dans les images innombrables des saisons
et des années
Je vis dans les images innombrables de la vie
dans la dentelle
des formes, des couleurs, des gestes, des paroles
dans la beauté surprise
dans la laideur commune ..."
"Ich lebe in den ungezählten Bildern der Gezeiten
Und der Jahre
Ich lebe in den ungezählten Bildern dieses Lebens
Im Gewebe
der Formen und der Farben, der Gebärden und der Worte
In der unfasslichen Schönheit
In der alltäglichen Unzier."
1952 stirbt Paul Éluard im Alter von 56 Jahren in Charenton-Le-Pont an einem Herzinfarkt.