
Im Sommer 1912 unternahm der begeisterte Ballonfahrer eine Tour von Aussig in Böhmen nach Pieskow in Brandenburg. Dabei stieg Victor Hess mit einem Messinstrument in mehr als 5000 Meter Höhe auf. Er wollte die Intensität ionisierender Strahlung messen.
Diese Strahlung war auch von der kurz zuvor entdeckten Radioaktivität bekannt. Entgegen den Erwartungen, nahm die Strahlung mit steigender Höhe nicht ab, sondern zu. Victor Hess folgerte, dass diese Strahlung aus dem Weltraum kommen musste – und nicht aus der Erde, wie man bis dahin angenommen hatte.

Er hatte die Kosmische Strahlung entdeckt, einen unaufhörlichen Strom geladener energiereicher Teilchen, der unter anderem Protonen, Elektronen und Heliumkerne enthält. Vermutlich kommt die Kosmische Strahlung bei Supernova-Explosionen oder in der Nähe von Schwarzen Löchern zu ihrer enorm hohen Energie.
Victor Hess musste lange auf Anerkennung warten. Viele Kollegen bezweifelten seine Messungen und hielten den Weltraum als Strahlungsquelle für völlig absurd.
1936 bekam er endlich den Nobelpreis. Zwei Jahre später musste der erbitterte Nazi-Gegner aus seiner Heimat Österreich fliehen. 1964 starb Victor Hess im Alter von 81 Jahren in der Nähe von New York.