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200. Geburtstag einer großen Astronomin
Miss Mitchell, ein König und ein Komet

Die kleine Insel Nantucket vor der Küste von Massachusetts ist nicht nur die Heimat der Walfänger im Roman Moby Dick - dort kam heute vor 200 Jahren die berühmte Kometenfängerin Maria Mitchell zur Welt.

Von Dirk Lorenzen | 01.08.2018
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    Astronomin Maria Mitchell (1818-1889) beim Beobachten (Dassel)
    Ihre Eltern sorgten für eine exzellente Ausbildung und brachten die Tochter früh mit Astronomie in Berührung. Maria Mitchells Vater hatte auf dem Dach des örtlichen Bankgebäudes ein Teleskop errichtet, mit dem er auch Beobachtungen für die Küstenwache durchführte. Am 1. Oktober 1847 entdeckte Maria Mitchell damit einen Kometen, dessen Bahn sie einige Zeit verfolgte. Ihr Vater berichtete dem Harvard-Astronomen William Bond von der Entdeckung. Der informierte König Christian den Achten von Dänemark, der eine Goldmedaille für Personen ausgesetzt hatte, die mit einem Teleskop einen Kometen finden.
    Sonnenflecken und Planeten im Fokus
    Maria Mitchell wurde schlagartig zu einer berühmten Astronomin. Kurz darauf war sie das erste weibliche Mitglied der Amerikanischen Akademie der Wissenschaften. Später übernahm sie eine Professur am Vassar College, das über das damals drittgrößte Teleskop der USA verfügte und förderte gezielt Frauen in der Astronomie. Ihre Hauptforschungsgebiete waren Sonnenflecken und Planeten.
    Als ihr bewusst wurde, dass sie als Professorin viel weniger Gehalt bekam als jüngere männliche Kollegen, bestand sie auf einer Erhöhung – und bekam sie. Nach dem Ende ihrer Karriere ist Maria Mitchell zurück nach Nantucket gezogen. Dort ist die große Astronomin 1889 im Alter von 70 Jahren gestorben.