
Nach der Entdeckung des Planeten Uranus 1781 fiel den Astronomen auf, dass dieser sich etwas anders bewegte als erwartet. Offenbar war weiter draußen noch ein weiterer Planet, der mit seiner Anziehungskraft die Bahn des Uranus beeinflusst.
Auch John Couch Adams beschäftigte sich mit der Bewegung von Uranus. Im Herbst 1845 legte er dem Königlichen Astronomen George Airy eine Arbeit vor, in der er sogar die Position des möglichen Planeten berechnet hatte. Doch Airy schenkte dem keine Beachtung.
Etwa zur selben Zeit hatte der Franzose Urbain Le Verrier ähnliche Berechnungen angestellt. Allerdings wurde auch er in Paris nicht sehr ernst genommen.
Daher teilte er die ermittelte Stellung des unbekannten Planeten Gottfried Galle an der Berliner Sternwarte mit. Der entdeckte nahe der genannten Position tatsächlich den Neptun.

So wurde Berlin Entdeckungsort und nicht Greenwich oder Paris – und der Hinweis war von Le Verrier gekommen, nicht von Adams. Dabei hatte der die Position sogar genauer berechnet als sein französischer Kollege.
Adams nahm die verpasste Entdeckung mit britischer Gelassenheit. Seiner Karriere hat es nicht geschadet: Er wurde später Astronomieprofessor in Cambridge. 1892 ist der "Co-Berechner" Neptuns im Alter von 72 Jahren gestorben.