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23 Stunden und 56 Minuten

Eine Umdrehung unserer Erde dauert nicht genau 24 Stunden, wie viele denken. Das ist die Dauer eines Tages. Doch die Erde dreht sich in 23 Stunden und 56 Minuten um die eigene Achse. Warum aber ist ein Tag vier Minuten länger?

Von Dirk Lorenzen | 17.09.2010
    Um das zu verstehen, hilft eine einfache Messung: Heute Abend strahlt Wega, der Hauptstern in der Leier, um 21 Uhr 42 genau im Süden. Morgen Abend erreicht Wega diese Position bereits um 21 Uhr 38 – also vier Minuten früher. Denn nach 23 Stunden und 56 Minuten hat die Erde wieder dieselbe Ausrichtung auf Wega – die Erde sich in dieser Zeit einmal gedreht.

    Bezüglich der Sonne ist das anders: Während sich die Erde um sich selbst dreht, bewegt sie sich auch auf ihrer Bahn um die Sonne ein Stück weiter. Heute Mittag um 13 Uhr 22 stand die Sonne exakt im Süden. Zwar hat sich morgen um 13 Uhr 18 die Erde einmal komplett gedreht. Aber sie ist auch ein Stück weiter um die Sonne gewandert. Daher ist die Perspektive morgen minimal anders als heute.

    Die Erde muss sich noch vier Minuten weiter drehen, bis die Sonne wieder genau im Süden steht. Unsere Tageslänge richtet sich natürlich nach der Sonne, weil sie mit ihrem Licht unser Leben bestimmt. Also dauert der Tag 24 Stunden.

    Alle anderen Sterne als die Sonne gehen jeden Tag vier Minuten früher auf. So kommt es zu den wechselnden Sternbildern in den Jahreszeiten. Das Sternbild Stier mit den schönen Plejaden zeigt sich heute Nacht erst gegen Mitternacht. Mitte Oktober geht es bereits zwei Stunden früher auf. Und zu Weihnachten steht es schon zu Sonnenuntergang hoch am Himmel.

    Die Rotation der Erde

    Der Internationale Erdrotationsdienst