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275. Geburtstag eines eher unbekannten Astronomen
Pierre Méchain, ein Katalog und der Meter

Die Liste der nebligen Objekte des Astronomen Charles Messier ist weltbekannt. Dagegen wissen nur Experten, dass Pierre Méchain an der Beobachtung von Sternhaufen, Gasnebeln und Galaxien intensiv mitgewirkt hat.

Von Dirk Lorenzen | 15.08.2019
Pierre Méchain, der Mitarbeiter am Messier-Katalog
Pierre Méchain, der Mitarbeiter am Messier-Katalog (Observatoire de Paris)
Die Liste der nebligen Objekte des Astronomen Charles Messier ist weltbekannt. Dagegen wissen nur Experten, dass Pierre Méchain an der Beobachtung von Sternhaufen, Gasnebeln und Galaxien intensiv mitgewirkt hat.
Der Entdecker von 25 Objekten des Messier-Katalogs kam morgen vor 275 Jahren in Laon im Norden Frankreichs zur Welt. Pierre Méchain studierte Mathematik und Physik und bekam 1774, im Alter von 30 Jahren, eine Anstellung bei der Marine.
Dort lernte er Charles Messier kennen, der für die Marine in einem kleinen Observatorium arbeitete. Wie dieser war Pierre Méchain ein begeisterter Himmelsbeobachter.
Direktor der Pariser Sternwarte
Vor allem Kometen hatten es ihm angetan. Stieß er bei seiner Suche auf nebelhafte Objekte oder Sternhaufen, die man mit Kometen verwechseln konnte, so gab er ihre Position an Messier weiter. Méchain hat unter anderem den Eulennebel, M 97, und die Feuerrad-Galaxie M 101 entdeckt, beide im Großen Bären.
Sein wissenschaftliches Hauptwerk ist allerdings die Vermessung des Meridians zwischen Dünkirchen und Barcelona. Dieses Projekt, das 1791 begonnen hatte, wurde zur Grundlage der Definition des Meters.
1799 trat Pierre Méchain den Posten des Direktors der Pariser Sternwarte an. Weil er – wie man heute weiß: unbegründete – Zweifel an seiner Vermessungsarbeit hatte, reiste er 1804 erneut nach Spanien. Dort erlag er, im Alter von 60 Jahren, einer Gelbfieber-Erkrankung.