
Auch die Planetensonden, die sich zumeist in oder nahe dieser Ekliptikebene bewegen, können mit ihren Messinstrumenten nur den äquatornahen Bereich der Sonnenumgebung beobachten.
In der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts wurde allerdings deutlich, dass zum Beispiel der Sonnenwind, eine beständig von der Sonne ausgehende Teilchenströmung, alles andere als gleichmäßig in alle Richtungen bläst. Vielmehr fanden die Astronomen in der äußeren Sonnenatmosphäre, von wo der Sonnenwind stammt, immer wieder neue Löcher, deren Einfluss auf den Sonnenwind zunächst unklar blieb.

Um auch die Sonnenumgebung ober- und unterhalb der Ekliptik zu erforschen, wurde morgen vor 30 Jahren die gemeinsame NASA-ESA-Mission Ulysses gestartet. Die Raumsonde flog zunächst zum Jupiter und wurde durch den engen Vorbeiflug nahezu senkrecht aus der Ekliptikebene heraus gelenkt. Anschließend erkundete sie bis 2009 den Sonnenwind auch in der dritten Dimension.
Im vergangenen Februar startete die ESA mit dem Solar Orbiter eine weitere Sonnensonde. Sie soll nach insgesamt neun Vorbeiflügen an Venus und Erde die Sonne ab 2028 auf einer um mehr als 30 Grad geneigten Bahn erkunden – und so unseren Stern auch von oben und unten beobachten.