
Die "Giotto"-Sonde war der erste Einsatz einer Ariane für eine wissenschaftliche Mission. Ihr Ziel: ein etwa 15 Kilometer großer kosmischer Eisberg, der ein dreiviertel Jahr später, im März 1986, erreicht werden sollte – der Komet Halley.
Lange hatten die Wissenschaftler auf diesen Tag warten müssen. Erste Vorschläge zur Realisierung einer europäischen Kometensonde gab es bereits 1964. Zwischenzeitlich war sogar eine gemeinsame Mission mit den USA im Gespräch, doch auf amerikanischer Seite wurden die erforderlichen Finanzmittel für den geplanten elektrischen Antrieb der Sonde nicht bewilligt.

So blieb am Ende nur "Plan B", der eine eigene, rein europäische Mission vorsah. "Giotto", benannt nach dem mittelalterlichen Maler Giotto di Bondone, der den Kometen auf einem Fresko verewigt hat, wurde innerhalb von nur fünf Jahren gebaut.
Neben "Giotto", die sich dem Kometenkern bis auf 600 Kilometer näherte, waren noch vier weitere Raumsonden unterwegs zum Rendezvous mit Halley, zwei sowjetische und zwei japanische. Sie hielten einen wesentlich größeren Sicherheitsabstand ein.
Nur die europäische "Giotto"-Sonde hat den Kometenkern aus der Nähe fotografiert – und so Halley geradezu in die Augen geblickt.