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5. Todestag von Iain Banks
Science-Fiction, zwei Plattformen und ein Asteroid

Der Schotte Iain Banks gilt vielen als einer der bedeutendsten Science-Fiction-Autoren unserer Zeit. Vor allem die Werke des Kultur-Zyklus haben bei vielen Fans Kultstatus.

Von Dirk Lorenzen | 09.06.2018
    Die erste Stufe einer Falcon-Rakete ist auf der Plattform „Of course, I still love you“ gelandet, benannt zu Ehren von Iain Banks
    Die erste Stufe einer Falcon-Rakete ist auf der Plattform „Of course, I still love you“ gelandet, benannt zu Ehren von Iain Banks (SpaceX)
    Die "Kultur" ist ein utopischer Ort, eine Art Superzivilisation in der Milchstraße und anderen Galaxien. Man lebt im Überfluss. Menschen, fremde Lebensformen und Maschinen kommen bestens miteinander aus und verteidigen sich gegen äußere Feinde. Iain Banks wollte den vielen düsteren Zukunftsvisionen eine positive entgegensetzen.
    In einem Buch des Zyklus kommen Raumschiffe mit den Namen "Of course, I still love you" und "Just read the instructions" vor. Die US-Raumfahrtfirma SpaceX hat die Namen für ihre zwei Landeplattformen für zurückkehrende Raketenstufen übernommen.
    In anderen Büchern gibt es ausgehöhlte Asteroiden, in denen sich Menschen und Maschinen aufhalten. Diese Körper rotieren, so dass im Innern künstliche Schwerkraft herrscht – und sie rasen mit mehr als Lichtgeschwindigkeit durch das All, was eine künstlerisch zulässige Überdehnung der bekannten Physik ist.
    Als ein Astronom, der sich für Iain Banks Schriften begeistert, im Frühjahr 2013 von dessen schwerer Krebserkrankung hörte, wollte er ein Zeichen der Unterstützung setzen – und einen Asteroiden nach ihm benennen. Doch der formale Prozess dauerte zu lange.
    Noch bevor ihm die himmlische Ehre zuteil wurde, ist Iain Banks heute vor fünf Jahren im Alter von 59 Jahren gestorben. Erst zwei Wochen später bekam der Asteroid Nummer 5099 den Namen "Iainbanks".