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50 Jahre Pulsare
Die Doktorandin und die Pulsare

Jocelyn Bell war Mitte der sechziger Jahre Doktorandin an der Universität Cambridge. Dort schlugen sie und einige Mitstudenten tausend Pfähle in die Erde und verbanden sie mit gut zweihundert Kilometern Kabel und Draht. Mit diesem Antennenfeld wurde heute vor fünfzig Jahren der erste Pulsar entdeckt.

Von Dirk Lorenzen | 28.11.2017
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    Der zuerst entdeckte Pulsar steht im Sommerdreieck, gegen 19 Uhr am Westhimmel (Stellarium) (Stellarium)
    Jocelyn Bell hatte schon zuvor ein merkwürdiges Signal bemerkt, ihm aber zunächst nicht viel Beachtung geschenkt. Einige Monate später fiel diese Quelle erneut auf und es zeigte sich, dass das Radiosignal mit einer Periode von eineindrittel Sekunden pulsierte.
    Jocelyn Bell und ihrem Betreuer Antony Hewish war schnell klar, dass das Signal keine irdische Störstrahlung sein konnte, sondern aus den Tiefen der Milchstraße kommen musste.
    Scherzhaft gaben die beiden Forscher der Strahlungsquelle vorübergehend den Namen Little-Green-Men Eins. Denn man konnte nicht ausschließen, auf Signale einer außerirdischen Zivilisation gestoßen zu sein.
    Rund um Weihnachten 1967 entdeckte Jocelyn Bell auf den ausgedruckten Messkurven des Teleskops drei weitere Quellen dieses Typs. Somit musste eine unbekannte Sternart die Ursache sein – denn es wäre absurd, anzunehmen, dass sich gleich vier Zivilisationen auf dieselbe Art und zur selben Zeit bemerkbar machen wollen.
    Jocelyn Bell hatte die Pulsare entdeckt. Diese Überreste einer Supernova-Explosion haben in etwa die Masse der Sonne, aber nur einen Durchmesser von rund zwanzig Kilometern.