Immerhin haben die Vereinten Nationen – anders als bei Matsch und Waffeleisen – diesen Tag mit offiziellen Weihen versehen. Der 30. Juni jedes Jahres soll uns allen die Gefahr aus dem All vor Augen führen. Denn am 30. Juni 1908 kam es in Sibirien nahe dem Fluss Steinige Tunguska zu einer gewaltigen Explosion.
Ein recht poröses Objekt aus dem Weltraum war in die Erdatmosphäre eingedrungen und noch in der Luft explodiert. In einem Gebiet größer als das Saarland knickten alle Bäume um. Zum Glück war die Region völlig unbewohnt.
So etwas kann jederzeit wieder passieren. Vermutlich gibt es über eine Million Brocken im Sonnensystem, die mit der Erde kollidieren könnten. Aber bisher sind nur gut 1.000 bekannt. Eine Initiative um den britischen Rockmusiker Brian May, der ein promovierter Astronom ist, und den Apollo-Neun-Astronauten Rusty Schweickart hat daher vor fünf Jahren den Asteroidentag ins Leben gerufen.
Man möchte politischen Druck aufbauen, um mit speziellen Teleskopen in den nächsten zehn Jahren mehr als hunderttausend gefährliche Objekte zu entdecken. Langfristig ist ein Warndienst geplant, der auf mögliche Einschläge hinweist. Denn eines ist klar: Es geht nicht darum, ob irgendwann wieder ein großer Asteroid mit der Erde kollidiert – die Frage ist nur, wann das geschieht.