Podiumsdiskussion | 60 Jahre Deutschlandfunk„Mikrokosmos der Wiedervereinigung“ und eine bewegte Zeit: Die Gründungsjahre von Deutschlandradio

Zum 60-jährigen Jubiläum des Deutschlandfunks ist Pia Deutsch Gast im Kölner Funkhaus und wird gemeinsam mit Hauptstadtstudio-Korrespondent Frank Capellan und Friedbert Meurer, dem Leiter der Redaktion Zeitfunk, über die Ergebnisse ihrer Dissertation Identitäten im Umbruch: Das Deutschlandradio als "Nationaler Hörfunk", 1989-1994, diskutieren. Die Runde wird moderiert von Josefine Schulz.

Schon der erste Intendant Ernst Elitz bezeichnete den Fusionsprozess von Deutschlandradio als "Mikrokosmos der Wiedervereinigung". Denn mit Deutschlandsender Kultur, Deutschlandfunk und RIAS trafen nicht nur unterschiedliche Rundfunksysteme aufeinander mit ihren unterschiedlichen technischen Voraussetzungen, Selbstverständnissen und Logiken. Vielmehr wurde die Fusion ganz konkret: Nicht selten sollten Mitarbeitende nun Büros teilen, die noch vor kurzem dezidiert "gegeneinander gesendet" hatten.

Pia Deutsch hat den Gründungsprozess von Deutschlandradio in ihrer Dissertation betrachtet und, auch sie bezeichnet ihn als "Wiedervereinigung im Kleinen".

Tatsächlich traten oft dieselben Herausforderungen, Konflikte, aber auch Chancen wie in der "großen" Wiedervereinigung zu Tage. Nach Gesprächen mit Zeitzeugen kommt die Autorin zu dem Ergebnis, dass in Köln das Geschehen eher aus der Ferne beobachtet wurde, da die Fusion auf den konkreten Arbeitsalltag kaum Auswirkungen hatte. Ganz anders als in Berlin standen die grundlegenden Strukturen des Senders und sein Programm nicht zur Diskussion.

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