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60 Jahre Musiktheater im Revier
Ein Fels in der Brandung

Offenheit, Freiheit und Transparenz transportiert das Musiktheater im Revier architektonisch durch die großen Glasfassaden. Gelsenkirchen ist 60 Jahre nach der Eröffnung des Musiktheaterbaus eine andere Stadt, mit vielen Schwierigkeiten. Welche Funktion übernimmt hier das Haus für die Menschen der Stadt?

Von Ida Hermes | 05.05.2020
    Blick auf die Fassade eines quaderförmigen Gebäudes mit vielen großen Fensterflächen.
    Das Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen (dpa / picture alliance / Marius Becker)
    Kaum ein Theater der Welt legte das Maß so hoch, griff so sehr nach den Utopien, Idealen, Zukunftsgedanken wie das Musiktheater im Revier Gelsenkirchen in seinen ersten Stunden. Vor 60 Jahren öffnete die Kulturinsel mitten im Ruhrgebiet ihre Pforten, und es ist schwer zu sagen, welche Utopie eigentlich die größere war: Die, die das MiR seit jeher künstlerisch anstrebt oder der visionäre Bau von Architekt Werner Ruhnau, der mit der breiten Glasfront und den legendären, monochrom blauen Wandflächen von Yves Klein in die kleine Stadt mit ihrer hohen Arbeitslosenquote strahlt. Noch heute möchte das MiR Zukunft denken, ein Ort der Debattenkultur und der Begegnung für ein disperses Publikums sein, des Neuen, der unkonventionellen Ideen und Regiekonzepte. Was hat sich seitdem getan, wie denkt man die Gedankenflüge aus der Gründungszeit heute weiter