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Abgas-Affäre
Weltweit 2,1 Millionen Audis betroffen

Der Skandal um manipulierte Abgaswerte weitet sich aus. Bei der Volkswagen-Tochter Audi sind ebenfalls Millionen Fahrzeuge fast aller Baureihen betroffen - allein in Deutschland 577.000. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig nahm derweil aufgrund von Strafanzeigen Ermittlungen gegen den ehemaligen VW-Chef Martin Winterkorn auf.

28.09.2015
    Ein Dieselmotor von Audi
    Ein Dieselmotor von Audi (imago stock & people)
    In der Abgasaffäre von Volkswagen werden immer neue Details bekannt. Weltweit sind nun auch 2,1 Millionen Fahrzeuge der Marke Audi betroffen. Das sagte ein Audi-Sprecher am Montag. In der Region Westeuropa gehe es um 1,42 Millionen Wagen, in Deutschland um 577.000. In den USA betreffe die Manipulation der Abgastechnik rund 13.000 Fahrzeuge. Autos der Modelle A1, A3, A4, A5, TT sowie Q3 und Q5 haben die entsprechende Software in ihren Systemen.
    Skandal trifft Konzerntöchter
    Außer Audi sind mit Skoda, Seat und den leichten Nutzfahrzeugen weitere Konzerntöchter vom Skandal betroffen. Die Abgasaffäre zeigt die Kehrseite des von VW etablierten Baukastensystems. Mit möglichst vielen gleichen Teilen, die bei mehreren Marken und Baureihen eingesetzt werden, will der Konzern Synergien nutzen. Als Erfinder des Baukastensystems gilt Audi-Entwicklungschef Ulrich Hackenberg. Dieser soll zusammen mit zwei weiteren Entwicklungsvorständen der Marke VW (Heinz-Jacob Neußer) und Porsche (Wolfgang Hatz) beurlaubt worden sein, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.
    Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Winterkorn
    Gegen den am vergangenen Mittwoch zurückgetretenen Konzernchef Martin Winterkorn nahm die Staatsanwaltschaft Braunschweig aufgrund von Strafanzeigen derweil Ermittlungen auf. Das teilte die Behörde am Montag mit. Der Schwerpunkt der Ermittlungen liegt auf dem Vorwurf des Betruges durch den Verkauf von Kraftfahrzeugen mit manipulierten Abgaswerten. Winterkorn hatte mit seinem Rücktritt die Verantwortung für den Skandal übernommen, der den Ruf des weltweit größten Autobauers geschädigt hat.
    Als seinen Nachfolger bestimmte der Aufsichtsrat den bisherigen Porsche-Chef Matthias Müller. Er soll die Aufklärung vorantreiben und verlorenes Vertrauen für Volkswagen zurückgewinnen. VW hatte zugegeben, Abgaswerte in den USA mit einer verbotenen Software manipuliert zu haben. Weltweit sollen bis zu elf Millionen Fahrzeuge mit dieser Software ausgestattet sein.
    (tzi/nch)