
Deutschland hat zum zweiten Mal seit der Machtübernahme der Taliban Menschen nach Afghanistan abgeschoben. Es habe - Zitat - "technische Kontakte" nach Afghanistan gegeben, so das Bundesinnenministerium. Die Bundesregierung unterhält keine offiziellen diplomatischen Beziehungen zu den militant-islamistischen Machthabern in Kabul.
Das UNO-Menschenrechtskommissariat rief Deutschland und andere Staaten auf, Abschiebungen afghanischer Flüchtlinge und Asylbewerber in ihre Heimat umgehend zu stoppen. Eine Sprecherin sagte, eine Abschiebung verbiete sich, wenn im Zielland Folter oder unmenschliche Behandlung drohe. Das gelte für Asylbewerber und Straftäter gleichermaßen.
Kritik von Menschenrechtsorganisationen
Der Grünen-Politiker Hofreiter kritisierte, dass die Bundesregierung durch die Verhandlungen mit Vertretern der Taliban islamistischen Terror aufwerte. Die Organisationen Pro Asyl und Amnesty International bezeichneten die Abschiebung als völkerrechtswidrig. Die Menschenrechtslage in Afghanistan sei katastrophal, Hinrichtungen und Folter seien an der Tagesordnung.
Zuletzt hatte Deutschland im vergangenen August Straftäter nach Afghanistan abgeschoben, damals noch unter der Ampel-Regierung.
Diese Nachricht wurde am 18.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.