Für einen Moment ist alles wie früher. Josef Ackermann betritt den Raum und die Fotografen liegen ihm zu Füßen. Natürlich nur, um das beste Bild zu bekommen. Ackermann, ein wenig schmaler als früher, zeigt sein typisches Ackermannlächeln. Die Atmosphäre in dem Berliner Hotel ist gediegen. Ein dicker Teppich mit floralem Muster. Wer hier stolpert, fällt weich. Die Wände cremefarben, Kristalllüster spenden mildes Licht.
Ackermann, steht an diesem Vormittag im Mittelpunkt des Interesses. Stefan Baron, den Ackermann 2007 als Kommunikationschef zur Deutschen Bank geholt hat, hat ein Buch über seinen früheren Chef geschrieben. Ein freundliches, in Passagen bewunderndes Buch. Ackermann sagt, er habe dem Autor freie Hand gelassen:
"Und ich habe zu keiner Sekunde irgendwie gefragt, wie sieht es aus, oder welche Meinung wird da durchkommen und irgendwo Einfluss genommen."
Das Buch trägt den Titel: "Späte Reue". Das letzte Kapitel heißt passend: Was bleibt? Die jüngsten Ereignisse deckt das allerdings nicht ab.
Es ist zwar nicht Ackermanns erster Auftritt seit seinem geplatzten Wechsel vom Chefsessel der Deutschen Bank in den Aufsichtsratsvorsitz. Aber es ist der Erste, seit er vor zwei Wochen zurückgetreten ist, als Verwaltungsratspräsident des Schweizer Versicherungskonzerns Zurich.
Eigentlich habe er dazu bereits alles gesagt, erklärt Ackermann:
"Aber sie wären wahrscheinlich alle enttäuscht, wenn ich nicht auch was sagen würde zu meinem Rücktritt als Chairmann bei der Zurich-Group."
Hier ist er noch einmal, der Ackermann, der sagt, wie es zu laufen hat: Selbst beim Rückzug. Er sagt, was er zu sagen hat. Keine Fragen!
Vor zwei Wochen war Ackermann bei der Zurich zurückgetreten, nachdem sich der Finanzchef des Unternehmens, Pierre Wauthier, das Leben genommen hat. Die Familie Wauthiers erhebt schwere Vorwürfe gegen den Schweizer. Er soll starken Druck ausgeübt haben. Ackermann selbst sieht bei sich keine Mitverantwortung. Seine wenigen Kontakte zu Wauthier seien rein geschäftlich gewesen und von gegenseitigem Respekt gekennzeichnet. Auch deshalb hätten viele Mitarbeiter ihn gebeten, weiter zu machen:
"Wenn ich dennoch rasch und als einsamer Entscheid mich zum Rücktritt von meinen Funktionen bei der Zurich entschieden habe, so einfach deshalb, weil es mir vor dem Hintergrund des vorgefallenen nicht mehr möglich schien – auch weil die Familie gedroht hat, weitere Schritte und zu den Medien zu gehen, nicht mehr möglich schien, meinen Auftrag mit der gebotenen Konsequenz weiterzuführen."
Und noch eine Konsequenz zieht der 65-Jährige an diesem Morgen. Verlässt einen weiteren Aufsichtsrat. Tritt zurück als Vizevorsitzender dieses Gremiums beim Münchner Technologiekonzern Siemens. Nennt als Grund: Diskrepanzen:
"Diskrepanz in Stil und Farinessfragen. Ich habe gesagt, bei Fairness reagiere ich emotional. Wenn das verletzt wird."
Der Rückzug lässt sich aber auch als verlorener Machtkampf deuten. Im Juli hatte sich Ackermann beim plötzlichen Abgang von Siemenschef Peter Löscher für ihn eingesetzt. Und sich damit gegen seinen Aufsichtsratschef Gerhard Cromme gestellt.
Hinzu kommt, dass die Münchner Staatsanwaltschaft gegen Ackermann ermittelt. Sie untersucht, ob Ackermann im Schadensersatzprozess der Kirch-Mediengruppe gegen die Deutsche Bank möglicherweise Prozessbetrug begangen hat.
Als Ackermann nach seinem Statement geht, ist klar: Seine Biografie muss um ein Kapitel erweitert werden.
Ackermann, steht an diesem Vormittag im Mittelpunkt des Interesses. Stefan Baron, den Ackermann 2007 als Kommunikationschef zur Deutschen Bank geholt hat, hat ein Buch über seinen früheren Chef geschrieben. Ein freundliches, in Passagen bewunderndes Buch. Ackermann sagt, er habe dem Autor freie Hand gelassen:
"Und ich habe zu keiner Sekunde irgendwie gefragt, wie sieht es aus, oder welche Meinung wird da durchkommen und irgendwo Einfluss genommen."
Das Buch trägt den Titel: "Späte Reue". Das letzte Kapitel heißt passend: Was bleibt? Die jüngsten Ereignisse deckt das allerdings nicht ab.
Es ist zwar nicht Ackermanns erster Auftritt seit seinem geplatzten Wechsel vom Chefsessel der Deutschen Bank in den Aufsichtsratsvorsitz. Aber es ist der Erste, seit er vor zwei Wochen zurückgetreten ist, als Verwaltungsratspräsident des Schweizer Versicherungskonzerns Zurich.
Eigentlich habe er dazu bereits alles gesagt, erklärt Ackermann:
"Aber sie wären wahrscheinlich alle enttäuscht, wenn ich nicht auch was sagen würde zu meinem Rücktritt als Chairmann bei der Zurich-Group."
Hier ist er noch einmal, der Ackermann, der sagt, wie es zu laufen hat: Selbst beim Rückzug. Er sagt, was er zu sagen hat. Keine Fragen!
Vor zwei Wochen war Ackermann bei der Zurich zurückgetreten, nachdem sich der Finanzchef des Unternehmens, Pierre Wauthier, das Leben genommen hat. Die Familie Wauthiers erhebt schwere Vorwürfe gegen den Schweizer. Er soll starken Druck ausgeübt haben. Ackermann selbst sieht bei sich keine Mitverantwortung. Seine wenigen Kontakte zu Wauthier seien rein geschäftlich gewesen und von gegenseitigem Respekt gekennzeichnet. Auch deshalb hätten viele Mitarbeiter ihn gebeten, weiter zu machen:
"Wenn ich dennoch rasch und als einsamer Entscheid mich zum Rücktritt von meinen Funktionen bei der Zurich entschieden habe, so einfach deshalb, weil es mir vor dem Hintergrund des vorgefallenen nicht mehr möglich schien – auch weil die Familie gedroht hat, weitere Schritte und zu den Medien zu gehen, nicht mehr möglich schien, meinen Auftrag mit der gebotenen Konsequenz weiterzuführen."
Und noch eine Konsequenz zieht der 65-Jährige an diesem Morgen. Verlässt einen weiteren Aufsichtsrat. Tritt zurück als Vizevorsitzender dieses Gremiums beim Münchner Technologiekonzern Siemens. Nennt als Grund: Diskrepanzen:
"Diskrepanz in Stil und Farinessfragen. Ich habe gesagt, bei Fairness reagiere ich emotional. Wenn das verletzt wird."
Der Rückzug lässt sich aber auch als verlorener Machtkampf deuten. Im Juli hatte sich Ackermann beim plötzlichen Abgang von Siemenschef Peter Löscher für ihn eingesetzt. Und sich damit gegen seinen Aufsichtsratschef Gerhard Cromme gestellt.
Hinzu kommt, dass die Münchner Staatsanwaltschaft gegen Ackermann ermittelt. Sie untersucht, ob Ackermann im Schadensersatzprozess der Kirch-Mediengruppe gegen die Deutsche Bank möglicherweise Prozessbetrug begangen hat.
Als Ackermann nach seinem Statement geht, ist klar: Seine Biografie muss um ein Kapitel erweitert werden.