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Adidas-Bilanz
Gewinneinbruch zum Jahresauftakt

Die USA und der Westen beraten über weitere Sanktionen gegen Russland wegen der Ukraine-Krise. Der Sportartikelhersteller Adidas verfolgt die Entwicklung genau, da er in Russland Marktführer ist. Das Land ist der drittgrößte Markt für Adidas, nach den USA und China. Negative Währungseffekte verhageln Adidas das erste Quartal.

Von Michael Watzke | 06.05.2014
    Der Vorstandsvorsitzende der adidas AG, Herbert Hainer, spricht am Mittwoch (02.03.2011) in Herzogenaurach (Mittelfranken) während der Bilanz-Pressekonferenz des Unternehmens.
    Der Sportartikelhersteller Adidas verzeichnete im ersten Quartal 2014 einen Gewinneinbruch. (dpa picture alliance / Daniel Karmann)
    Eigentlich hat Adidas-Chef Herbert Hainer schon genug Probleme. Schlechte Wechselkurse, lahmes Golf-Geschäft – und jetzt auch noch Russland.
    "Natürlich stärkt die Ukraine-Krise nicht gerade das Vertrauen der Konsumenten. Aber wir haben ein gutes Team in Moskau. Wir wachsen schnell in Russland – und werden das auch weiterhin tun."
    Adidas' Umsatz in Russland wäre um 29 Prozent gestiegen – wenn der Wert des Rubel nicht so stark gefallen wäre. Währungsbereinigt sind es 8 Prozent. Die negativen Währungseffekte verhageln Adidas das erste Quartal. Der Konzern-Umsatz geht um 6 Prozent zurück – auf 3,5 Milliarden Euro.
    "Wir leiden weiterhin am Verfall vieler Währungen, etwa in Argentinien, Russland, Brasilien, Türkei und Australien. Das drückt unsere Umsätze und Gewinnmargen."
    Aber Adidas hat nicht nur Währungs-Probleme. Auch das Golfsport-Geschäft mit dem Adidas-Ableger taylor-made ist eingebrochen. Und auf den wichtigsten Märkten USA und West-Europa verliert der fränkische Sportartikel-Hersteller weiter Boden gegenüber Haupt-Konkurrent Nike.
    "Manchmal gewinnen die, manchmal wir. In den Schwellenländern in Asien und Südamerika läuft es gut für uns. In West-Europa dagegen fordert uns Nike tatsächlich heraus. Aber das macht beide besser."
    Adidas Hauptsponsor der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien
    Das sehen längst nicht alle Adidas-Aktionäre so. Die Anleger-Gesellschaft Union Investment will den Adidas-Vorstand bei der HV am Donnerstag nicht entlasten.
    "Wir haben kein Vertrauen mehr in Herbert Hainer", heißt es aus Frankfurt. Hainer dagegen weist auf die Erfolge von Adidas in den vergangenen fünf Jahren hin. Er trage bei Adidas für alles Verantwortung:
    "I'll take responsibility for everything in this company."
    Nun soll es die im Juni beginnende Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien richten. Adidas ist Hauptsponsor und startet mit gewaltigem Werbe-Aufwand in das weltweit am meisten geschaute Sport-Event. Auch hier kommt es zum Kampf der Giganten Nike und Adidas. Stellvertretend über ihre Marken-Botschafter. Adidas rüstet den Argentinier Lionel Messi aus.
    "Wir feiern Messis 371-Tore-Rekord mit dem FC Barcelona. Messi ist bei seiner riesigen Fan-Gemeinde im Internet der Star der WM."
    Bei Nike behauptet man dasselbe über Christiano Ronaldo. Der spielt in Nike-Schuhen – und war in den letzten Monaten deutlich erfolgreicher als Lionel Messi.