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Ägypten
Fall verurteilter Reporter wird neu verhandelt

Das Urteil gegen drei Al-Dschasira-Reporter hatte international scharfe Kritik hervorgerufen: Sie erhielten Haftstrafen von sieben und zehn Jahren, weil sie die Muslimbruderschaft unterstützt und falsche Informationen verbreitet haben sollen. Nun dürfen sie wieder hoffen.

01.01.2015
    Die verurteilten Journalisten in einem Käfig vor Gericht
    Die verurteilten Journalisten in einem Käfig vor Gericht bei ihrer Verhandlung im Juni. (dpa / picture-alliance / Tarek Wajeh / Almasry Alyoum)
    Der Prozess gegen die drei Mitarbeiter des arabischen Nachrichtensenders Al-Dschasira in Ägypten wird neu aufgerollt. "Der Kassationshof hat ihre Berufung angenommen und ein neues Verfahren angeordnet", sagte der Anwalt des Journalisten Peter Greste nach einer halbstündigen Anhörung in Kairo.
    Der australische Korrespondent und seine Kollegen Mohammed Fahmy und Baher Mohammed waren im Juni zu Haftstrafen zwischen sieben und zehn Jahren verurteilt worden. Die drei Mitarbeiter der englischsprachigen Redaktion des Fernsehsenders bleiben nach Angaben des Verteidigers bis zum Beginn des neuen Verfahrens in Haft.
    Ihnen war vorgeworfen worden, die islamistische Muslimbruderschaft unterstützt und falsche Informationen verbreitet zu haben. Die Journalisten waren Ende 2013 in Kairo in einem Hotelzimmer festgenommen worden, das sie als Büro nutzten.
    Al-Dschasira gilt in Ägypten als Sprachroher der Muslimbrüder
    Menschenrechtsgruppen hatten die Verurteilung der Reporter kritisiert. Die Regierung in Kairo bezichtigt den in Katar angesiedelten Sender Al-Dschasira, Ansichten der Muslimbruderschaft zu verbreiten, die in Ägypten inzwischen verboten ist. Seit dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi Mitte 2013 geht die Regierung massiv gegen die Muslimbrüder vor. Die Gruppe ist in Ägypten als Terrororganisation eingestuft.
    (bor/jama)