Nahost
"Ärzte ohne Grenzen": Druck auf israelische Behörden erhöhen

Die Organisation "Ärzte ohne Grenzen" sieht die Lage der Zivilbevölkerung im Gazastreifen mit großer Sorge. Es könne nicht sein, dass die humanitäre Hilfe instrumentalisiert und die Bevölkerung kollektiv bestraft werde, sagte Nothilfekoordinator Luef im Deutschlandfunk.

    Palästinenser an einer Essensausgabe in Gaza
    Die Not der Zivilbevölkerung im Gazastreifen sorgt für internationale Kritik - auch bei Organisationen wie "Ärzte ohne Grenzen". (picture alliance / Zumapress / Moiz Salhi)
    Luef betonte in dem Interview, die EU und darunter auch Deutschland müssten Druck auf die israelischen Behörden ausüben. Israel sei als Besatzungsmacht dazu verpflichtet, die Grundversorgung der Menschen sicherzustellen. Auch ein Sprecher der Vereinten Nationen betonte, die bisherigen Lieferungen reichten bei weitem nicht aus.

    Israel sieht keine Nahrungsmittelknappheit

    Die für die Palästinensergebiete zuständige israelische Militärbehörde Cogat erklärte dagegen, nach ihrer Einschätzung gebe es derzeit keine Nahrungsmittelknappheit im Gazastreifen. Während der jüngsten Feuerpause, die im März beendet wurde, gelangten nach UNO-Angaben täglich rund 600 Lastwagen in den Gazastreifen. Gestern konnten dort nur 90 Lkw entladen werden.

    Weitere Informationen

    Hilfe für den Gazastreifen - CDU-Außenpolitiker Hardt fordert deutlich mehr Lieferungen
    Diese Nachricht wurde am 23.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.