Archiv

Air-Asia-Flug
Suchteams entdecken Wrackteile

Bei der Suche nach der abgestürzten Air-Asia-Maschine melden die indonesischen Behörden Erfolge. Die Ursache für den Absturz des Airbus-Passagierjets ist nach wie vor unklar - die Fluggesellschaft allerdings gerät immer stärker ins Visier der Ermittler.

03.01.2015
    Ein indonesischer Soldat in Uniform und Schwimmweste blickt mit einem Fernrohr aus dem Fenster eines Hubschraubers.
    Indonesische Soldaten bei der Suche nach dem abgestürzten Flugzeug. (picture alliance / dpa / Dewi Nurcahyani/Pool)
    Inzwischen haben die Suchteams eigenen Angaben zufolge vier große Wrackteile der vor einer Woche mit 162 Menschen an Bord abgestürzten Maschine geortet - wegen der schwierigen Wetterlage und der hohen Wellen könnten diese derzeit aber nicht geborgen werden, obwohl sie nicht weit unter der Wasseroberfläche liegen sollen. Überlebende von Flug QZ8501wurden bislang nicht gefunden.
    Ein Sprecher des Verkehrsministeriums in der indonesischen Hauptstadt Jakarta kündigte unterdessen an, alle Air-Asia-Flugpläne würden überprüft. "Es ist möglich, dass Air Asia die Lizenz in Indonesien entzogen wird", sagte er der Nachrichtenagentur Reuters. Grund dafür ist ein möglicher Verstoß gegen Flugplan-Regelungen: Den Behördenangaben zufolge hatte die Fluggesellschaft für die Route von Surabaya nach Singapur nur die Betriebserlaubnis für vier andere Wochentage, aber nicht den Sonntag. Daher wurde dem Billigflieger der Betrieb der Strecke bis auf weiteres verboten.
    Außerdem werde untersucht, wer die Starterlaubnis gab und warum, sagte der Sprecher. Auch überprüften die Ermittler, ob sich der Pilot vor dem Start über die Wetteraussichten informiert hatte. Er hatte im letzten Funkspruch vor dem Absturz um eine Kursänderung gebeten, weil er einen Sturm umfliegen wollte. Als die Flugsicherung wenige Minuten später eine höhere Flughöhe genehmigte, gab es keine Antwort.
    Einsatzkräfte tragen ein Opfer des Flugzeugabsturzes aus einem Helikopter auf einem indonesischen Militärstützpunkt.
    Einsatzkräfte tragen ein Opfer des Flugzeugabsturzes aus einem Helikopter auf einem indonesischen Militärstützpunkt. (imago/Xinhua)
    Reuters zitierte eine anonyme Quelle mit der Aussage, die Radardaten zeigten einen enorm steilen Steigflug der Maschine vor dem Absturz - möglicherweise mehr, als der Airbus A320 verkraften könne. Die indonesische Wetterbehörde dagegen vermutet, dass Eis die Triebwerke beschädigte, als das Flugzeug in den Sturm geriet. "Aufgrund der vorliegenden Daten war Wetter der Auslöser", heißt es in einer ersten Analyse. "Am wahrscheinlichsten ist Vereisung." Die Meteorologen betonten aber, dies sei nur eine Einschätzung aufgrund der Wetterdaten, keine endgültige Schlussfolgerung. Weitere Aufklärung erhoffen sich die Experten vom Flugschreiber, auf den sich momentan die Suche konzentriert.
    Dennoch gibt es bereits Forderungen nach Konsequenzen: ARD-Korrespondent Holger Senzel zufolge gehört der Himmel über der Unglücksstelle vor der indonesischen Küste zu den am dichtesten beflogenen der Welt - und kaum irgendwo gebe es heftigere Gewitterstürme und Tropenunwetter. Luftfahrtexperten fordern daher Investiitionen in die Wetterberechnungen und die Flugüberwachung.
    (swe/pr)