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Air Berlin fliegt Gewinne ein

Air Berlin hat im dritten Quartal knapp 67 Millionen Euro Überschuss erwirtschaftet. Dennoch sollen die Kosten weiter gesenkt werden. Mit "Turbine 2013" legt die Airline ein weiteres Umstrukturierungsprogramm auf. Ob dazu auch der Abbau von Arbeitsplätzen gehört, wollte die Konzernleitung weder bestätigen noch dementieren.

Von Günter Hellmich | 15.11.2012
    "Wir schauen mit großen schwarzen Augen zu, wie die Kosten davonlaufen," sagt Air Berlin Chef Hartmut Mehdorn und spricht von "einer wirklichen Krise in der Airlineworld". Für diese negative Entwicklung, machte er heute neben dem schwächelnden Konsumentenklima und steigenden Treibstoffpreisen vor allem politische Entscheidungen verantwortlich: Die Luftverkehrsteuer in Deutschland, höhere Airportgebühren in Spanien, verbesserte Passagierrechte und Aufwendungen für Emissionsrechte. Für Mehdorn sind dies die Ursachen für Wettbewerbsverzerrungen unter denen Air Berlin zu leiden hat .

    Trotz der im Sommergeschäft nicht unüblichen schwarzen Zahlen mit immerhin knapp 67 Millionen Euro Überschuss im dritten Quartal, reichen die schon erfolgreichen Maßnahmen zur Kostensenkung laut Mehdorn nicht aus. Zum langfristig angelegten Umstrukturierungsprogramm "shape and size" legt die Airline jetzt noch ein weiteres aufgelegt, das heißt "Turbine 2013" und soll Entscheidungen beinhalten, die unmittelbar vom Vorstand getragen werden. Dass dazu auch der Abbau von etlichen Arbeitsplätzen gehört, wollten Mehdorn und Finanzvorstand Hüttmeyer heute weder bestätigen noch dementieren. Es werde noch analysiert.

    Geld in die Kasse soll der Verkauf des Meilenprogramms "topbonus" bringen, Air Berlin will hier nur noch einen Minderheitsanteil behalten. Ob damit der Schuldenstand der zum 30.9. 853 Millionen Euro betragen hatte, auf die für den Jahresabschluss geplanten 500 Millionen gesenkt werden kann ist noch offen. Zumal von den neun Flugzeugen, die Air Berlin dieses Jahr verkaufen wollte, erst zwei weg sind. Man sei aber zuversichtlich, die restlichen sieben zumindest bis Januar Februar erfolgreich unterzubringen. Mit weniger Flugzeugen mehr Umsatz zu machen sei das Ziel. Wie bisher bleiben für Air Berlin Touristik und Liniengeschäft die tragenden Säulen.

    Zur Kooperation mit der von der Air France getragenen skyteam Allianz, erklärte Mehdorn, Air Berlins gerade erworbene Mitgliedschaft in der von British Airways dominierten Oneworld sei da überhaupt kein Problem. Man habe mit British Airways über alles gesprochen.