
Das sagte der 52-jährige "Freie Wähler"-Chef der "Bild am Sonntag". Aiwanger forderte ein Ende der - Zitat - "Hexenjagd" auf ihn. Gestern Abend hatte er Söder eine Stellungnahme zu den Vorwürfen zukommen lassen. Der CSU-Vorsitzende muss nun entscheiden, ob er in seinem Kabinett an Aiwanger festhalten will. Im Oktober sind Landtagswahlen.
Das Flugblatt stammt aus Aiwangers Schulzeit in den 80er Jahren. In der "Süddeutschen Zeitung" war der Verdacht geäußert worden, er habe es geschrieben. Aiwanger dementiert das. Sein Bruder gab sich inzwischen als Verfasser zu erkennen. Aiwanger räumte ein, Exemplare des Flugblatts in seiner Schultasche gehabt zu haben. Er bat um Entschuldigung für damalige Fehler. Im Raum stehen weitere Vorwürfe wegen Verharmlosung der NS-Diktatur.
Weisband: Aiwanger offensichtlich aus Fehlern nichts gelernt
Die Kolumnistin und Grünen-Mitglied Weisband kritisierte im Deutschlandfunk, Aiwanger habe sich bisher nicht aufrichtig vom Antisemitismus distanziert. Seine öffentlich geäußerte Entschuldigung demonstriere lediglich, dass er nicht aus seinen Fehlern gelernt habe. Auch der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Schuster, bemängelte Aiwangers Umgang mit der Affäre. Er sprach im ZDF von einer Opfer-Täter-Umkehr.
Aiwanger hatte in einem Interview mit der "Welt" gesagt, in seinen Augen werde die Shoah zu parteipolitischen Zwecken missbraucht. Die Antisemitismus-Beauftragte von Nordrhein-Westfalen und ehemalige Bundesjustizministerin, Leutheusser-Schnarrenberger von der FDP, sagte ebenfalls in unserem Programm, sollte Aiwanger die Vorwürfe gegen ihn nicht ausräumen können, müsse Söder eine grundsätzliche Entscheidung fällen, ob er ihn entlasse.
Diese Nachricht wurde am 02.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.