Diese Ehrung geht auf den russischen Kosmonauten Pawel Winogradow zurück, der Jähn mehrfach getroffen und äußerst geschätzt hat. Als er vom plötzlichen Tod Sigmund Jähns und dessen Frau Erika hörte, entschloss er sich zu einer besonderen Aktion.
Der Raumfahrtjournalist Gerhard Kowalski, der als Korrespondent der DDR-Nachrichtenagentur ADN über die Mission Sigmund Jähns berichtet hatte, besorgte ein Foto des Ehepaars Jähn und ein weiteres des Grabsteins der beiden. Ein drittes Foto von Pawel Winogradow zeigt Sigmund Jähn 2018 in Baikonur an der Startrampe kurz vor dem Flug von Alexander Gerst zur ISS.
Im April dieses Jahres hat der Kosmonaut Oleg Nowizki die drei Papierbilder mit zur Raumstation genommen. Kurz darauf hat er sie – jeweils versehen mit dem Bordstempel der ISS und einem Stempel der russischen Post – in der Aussichtskuppel fotografiert. Die Fotos aus der Cupola hat er umgehend zur Erde gemailt. Inzwischen sind auch die Papierabzüge wieder auf dem Boden.
Diese Geste zeigt, wie beliebt Sigmund Jähn noch immer ist und wie bedeutend seine Rolle für die deutsche Raumfahrt und die Kontakte nach Russland war. Nach Thomas Reiter, Hans Schlegel und Alexander Gerst ist er nun der vierte Deutsche auf der Raumstation.