Mittwoch, 15. Mai 2024

Antifaschismus
Aktivistin Irmela Mensah-Schramm hält Aufrufe der Politik zu mehr Engagement gegen Rechtsextremismus für heuchlerisch

Die Antifaschismus-Aktivistin Irmela Mensah-Schramm hat die Aufrufe aus der Politik zu mehr Engagement gegen Rechtsextremismus kritisiert.

16.01.2024
    Irmela Mensah-Schramm hält am 7. März 2015 in Göttingen (Niedersachsen) eine Spraydose in der Hand.
    Irmela Mensah-Schramm übermalt rechte Parolen (dpa / picture-alliance / Swen Pförtner)
    Die Appelle seien nutzlos, teilte sie dem Deutschlandfunk mit. Man fordere Bürger auf, lauter zu werden, und ignoriere oder kriminalisiere sie dann. Ihr fast 40-jähriges Engagement sei von Strafanzeigen gegen sie begleitet. Zudem bestehe seit Jahren seitens Politik und diverser Medien kein Interesse mehr an ihren Projekten. - Bundestagspräsidentin Bas hatte zum Jahreswechsel an die Bevölkerung appelliert, sich stärker gegen rechts zu engagieren. Aktuell werden solche Forderungen wegen eines Geheimtreffens zur Vertreibung von Menschen mit Migrationshintergrund erhoben.
    Mensah-Schramm beseitigt Nazi-Schmierereien oder rechtspopulistische Aufkleber im öffentlichen Raum. Sie übersprüht sie, verändert ihren Sinn oder kratzt sie ab. Die 78-Jährige wurde mehrfach für ihre Zivilcourage ausgezeichnet - etwa mit der Bundesverdienstmedaille und dem Göttinger Friedenspreis. Zugleich geriet sie mit Polizei und Justiz in Konflikt. So wurde sie etwa wegen Sachbeschädigung verurteilt.
    Diese Nachricht wurde am 12.01.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.