Nahost
Alle restlichen israelischen Geiseln sind frei - auch palästinensische Gefangene übergeben

Nach 738 Tagen Gefangenschaft im Gazastreifen sind heute alle lebenden Geiseln freigekommen. Die 20 Männer wurden in zwei Gruppen am Vormittag dem Internationalen Roten Kreuz übergeben. Unter ihnen sind vier Deutsch-Israelis.

    Eine Bildkombination zeigt vier israelische Geiseln nach ihrer Freilassung, sie sprechen jeweils mit verschiedenen Leuten, z.B. Soldaten.
    Die israelischen Geiseln sind frei. (AFP / -)
    Kurz vor ihrer Freilassung konnten einige Geiseln per Video mit ihren Angehörigen telefonieren. Auf einem Armeestützpunkt im Süden Israels sollen sie ihre Familien treffen.
    Nach der Freilassung aller verbliebenen israelischen Geiseln kamen im Gegenzug erste palästinensische Gefangene frei. Sie kamen mit einem Bus im Gazastreifen an und wurden dort von einer begeisterten Menschenmenge empfangen. Insgesamt lässt Israel 1.900 palästinensische Häftlinge frei, darunter etwa 250, die zu lebenslanger Haft verurteilt worden waren.
    Die Freilassung wurde international begrüßt. Bundespräsident Steinmeier schrieb in einem Brief an die Geiseln, er hoffe, dass sie die Folgen der erlittenen Gewalt nach und nach hinter sich lassen könnten. Der Zentralrat der Juden in Deutschland sprach vom Beginn eines Heilungsprozesses.

    Trump ist überzeugt: "Der Krieg ist zu Ende"

    US-Präsident Trump ist am Vormittag in Israel eingetroffen. Nach seiner Auffassung ist der Krieg im Gazastreifen ungeachtet noch ausstehender Friedensverhandlungen vorbei. "Der Krieg ist zu Ende", sagte der Republikaner in der Air Force One zu Journalisten. Er gehe davon aus, dass die Waffenruhe halte. 
    Der israelische Ministerpräsident Netanjahu hatte dagegen zuvor gesagt, der Kampf sei noch nicht vorbei. "Es liegen noch große Sicherheitsherausforderungen vor uns", sagte der israelische Regierungschef. Einige Feinde versuchten, sich zu erholen, um erneut anzugreifen.

    Zahlreiche Staats- und Regierungschefs in Ägypten

    Trump hält vor der Knesset, dem israelischen Parlament, eine Rede und spricht auch mit Angehörigen von Geiseln. Am Nachmittag reist Trump weiter zu einer als "Nahost-Friedenszeremonie" betitelten Veranstaltung anlässlich des von ihm vermittelten Abkommens zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas in den ägyptischen Küstenort Scharm el Scheich. Dazu werden neben Präsident Trump mehr als 20 Staats- und Regierungschefs erwartet, darunter UNO-Generalsekretär Guterres, Bundeskanzler Merz und der französische Präsident Macron.
    Bei dem Treffen soll laut der ägyptischen Regierung auch ein Dokument "zur Beendigung des Kriegs im Gazastreifen" unterzeichnet werden.

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    Diese Nachricht wurde am 13.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.