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Grundton D, Raderbergkonzert und Festivalmitschnitte

Beim Bonner Beethovenfest gibt es Spielorte, die dicht bei Beethovens Geburtshaus liegen oder seine ehemaligen Wirkungsstätten in der einstigen Residenzstadt einbeziehen. Darüber hinaus wartet das Festival aber auch mit neuen und ungewöhnlichen Räumen auf wie dem ehemaligen Straßenbahndepot oder der im ehemaligen Regierungsviertel gelegenen Bundeskunsthalle. Dort spielte am 22. September 2014 das Ensemble Resonanz Werke von Helmut Oehring und Ludwig van Beethoven - eines unserer Konzerte im "Musik-Panorama".

03.11.2014
    Blick auf die Bundeskunsthalle in Bonn, einer der Spielorte des Beethovenfestes
    Ein Spielort des Bonner Beethovenfestes: die Bundeskunsthalle (Foto: Peter Oszvald; Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn)
    3. November
    Beethovenfest Bonn 2014
    Helmut Oehring
    GOYA III. Veia la mano, pero como alelado
    Ludwig van Beethoven
    Streichquartett cis-Moll, op. 131 in der Fassung für Streichorchester
    Ensemble Resonanz
    Aufnahmen vom 22. September 2014 aus der Kunst- und Ausstellungshalle Bonn
    In den späten Arbeiten Beethovens wie Goyas spiegeln sich die Zerrissenheit der Seele, die Isoliertheit des Individuums, das Chaos des Einzelnen in einer immer unübersichtlicher werdenden Zeit. Gleichzeitig versuchten beide Künstler, dem Chaos Form zu geben, ihre Zeit zu erfassen, Persönliches und Politisches zu verknüpfen. Der Berliner Komponist Helmut Oehring beschäftigt sich erneut mit beiden Künstlern. Für sein Auftragswerk "GOYA III. Veía la mano, pero como alelado" wählte er Beethovens spätes Streichquartett op. 131 als formales und inhaltliches Kraftfeld.
    10. November
    Tage Alter Musik Regensburg 2014
    "Ach, wie elend ist unser Zeit allhier auf dieser Erden"
    Heinrich Schütz und die Familie Bach
    Musikalische Exequien und Motetten über Sterben und Vergehen
    Vox Luminis
    Leitung: Lionel Meunier
    Aufnahme vom 7. Juni 2014 aus der Schottenkirche St.Jakob
    17. November
    Grundton D 2014 - Konzert und Denkmalschutz
    Chorwerke von
    Felix Mendelssohn Bartholdy,
    Johannes Brahms,
    Anton Bruckner,
    Johann Sebastian Bach u.a.
    Dresdner Kreuzchor
    Leitung: Roderich Kreile
    Aufnahme vom 20. Juli 2014 aus der Stiftskirche in Wertheim/Baden-Württemberg
    Sieben Jahrhunderte gelebte Musiktradition - dafür steht der Dresdner Kreuzchor. Unter der Leitung von Kreuzkantor Roderich Kreile gastierte der weltberühmte Knabenchor am 20. Juli im baden-württembergischen Wertheim. Und zwar in der dortigen Stiftskirche. Deren Grundstein wurde 1384 gelegt, also wenige Jahrzehnte nach der Gründung des Dresdner Kreuzchors. Insofern war es fast so etwas wie eine Begegnung unter Gleichaltrigen, die da im Rahmen der Benefizreihe "Grundton D" von Deutschlandfunk und Deutscher Stiftung Denkmalschutz stattfand. Die Tatsache, dass einige der rund 70 jungen Sänger in Wertheim den letzten Auftritt ihrer Kruzianer-Laufbahn absolvierten, verlieh dem Konzert mit Werken von Bach bis Bruckner eine besonders emotionale Note.
    24. November
    1. Raderbergkonzert 2014/15
    Carl Philipp Emanuel Bach
    Vier kleine Duette für zwei Tasteninstrumente, Wq 115
    Franz Schubert
    Acht Variationen über ein Originalthema für Klavier zu vier Händen As-Dur, D 813
    Muzio Clementi
    Sonate für zwei Klaviere B-Dur, op. 12
    Witold Lutoslawski
    Variationen über ein Thema von Paganini für zwei Klaviere
    Béla Bartók
    Sonate für zwei Klaviere und Schlagzeug, Sz 110
    Yuka und Ayaka Yamamoto, Klavier
    Henning Börgel und Antonio Javier Azanza Ribes, Schlagzeug
    Aufnahme vom 4. November 2014 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal
    Béla Bartók hat wie kein anderer Komponist zur Emanzipation des Schlagzeugs in der Kammermusik beigetragen. Seine "Sonate für zwei Klaviere und Schlagzeug" war ein Meilenstein, und das hat auch mit der glücklichen Lösung eines Balanceproblems zu tun. Der Schlüssel dazu lag in der Verwendung von zweien statt nur eines Flügels als Gegengewicht zum „oft recht scharfen Klang der Schlaginstrumente“, wie Bartók selbst in einer Notiz zur Uraufführung am 16. Januar 1938 schrieb. Ebenso entscheidend war freilich der Gedanke, beide Instrumentengruppen als einander vollkommen ebenbürtig zu behandeln. So entstand ein Meisterwerk der Moderne. Yuka und Ayaka Yamamoto präsentieren es zum Auftakt der neuen Raderbergkonzert-Saison zusammen mit den beiden Schlagzeugern Henning Börgel und Antonio Javier Azanza Ribes vor dem Hintergrund von drei Jahrhunderten Klaviermusik "à quatre mains".