Mittwoch, 01. Mai 2024

Interview
Altbundespräsident Wulff fordert, bei Einbürgerungen auf soziale Bindungen zu schauen

Alt-Bundespräsident Wulff hat sich für neue Regeln bei der Einbürgerung ausgesprochen.

15.12.2023
    Christian Wulff gibt ein TV-Interview
    Christian Wulff, ehemaliger Bundespräsident. (picture alliance / dpa / Hauke-Christian Dittrich)
    Er finde es diskussionswürdig, dass jemand vorher eine bestimmte Zahl von Bürgen aufbieten müsse, sagte er der Wochenzeitung "Die Zeit". Soziale Bindungen beziehungsweise die Einbindung in Freundeskreise würden bisher kaum angeschaut. Dabei wisse man seit Jahrzehnten, dass das Erfolgsfaktoren für gelingende Integration und die Verhinderung von Parallelgesellschaften seien. Man müsse zudem in den Ausländerbehörden wegkommen vom Prinzip Eingangsstempel, Wartezeit und Aufenthaltsdauer. Wulff verwies als Beispiel auf den Fall einer Physiotherapeutin im Altenheim. Deren Einbürgerungsverfahren dauere wegen des Eingangsstempel-Prinzips schon fast zwei Jahre. Daher überlege sie nun, nach Kanada auszuwandern, führte Wulff aus.
    Diese Nachricht wurde am 13.12.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.