Es ist äußerst aufwändig, aus den beobachteten Schwingungen auf das Alter eines Sterns zu schließen. Bisherige Auswertungsverfahren brauchten zigtausende Stunden Rechenzeit an Supercomputern - pro Stern.
Ein internationales Forscherteam um Earl Bellinger vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen hat nun eine Methode entwickelt, wie sich dies sekundenschnell erledigen lässt.
Der Doktorand hat mit Astrophysikern und Informatikern künstliche Intelligenz entwickelt - also ein Computerprogramm, das selbst lernfähig ist und in einem vorgegebenen Rahmen Formeln entwickelt, die die Schwingungen eines Sterns mit seiner Masse, seinem Radius und seinem Alter verknüpfen.
Das Forscherteam hat seine Methode an 34 Sternen getestet, deren Alter sich schon auf andere Weise hatte abschätzen lassen - und die Ergebnisse stimmen überein.
Ist das Alter der Sterne bekannt, lässt sich zum Beispiel die Entwicklung der Milchstraße besser verstehen. Besonders wichtig ist die Altersbestimmung bei Sternen, um die Planeten kreisen.
Leben, wie wir es kennen, braucht Zeit - es könnte also nur auf Planeten zu finden sein, deren Sterne alt genug sind. Ob das Leben genügend Zeit hatte, lässt sich womöglich bald im Handumdrehen ermitteln.