Im März sorgte eine Softwarepanne dafür, dass das Teleskop in den "Sicherheitsmodus" schaltete. Dann enden sofort alle Beobachtungen und die Frontklappe schließt sich, damit nicht versehentlich Sonnenlicht in das Teleskop fällt und die Optik zerstört.
Beim Eintritt in den Safe Mode blieb die Klappe aber offen. Wie sich herausstellte, war der Motor defekt. Er stammt aus den 80er-Jahren und war zuletzt im Jahr 2009 im Einsatz. Während der letzten Wartungsarbeiten durch eine Space-Shuttle-Besatzung war die Klappe aus Sicherheitsgründen geschlossen.
Da fast alle wichtigen Komponenten mehrfach vorhanden sind, hat das "Hubble"-Team nun auf den Ersatzmotor umgeschaltet. Im Juni gab es wieder Probleme mit dem Bordcomputer. Da gelang es nicht, sofort auf ein Zweitgerät umzuschalten. Kritisch ist auch der Zustand der Gyroskope. Das sind Kreisel, ohne die sich das Teleskop nicht präzise ausrichten lässt. Drei der sechs Gyroskope sind bereits ausgefallen – die verbliebenen drei werden alle gebraucht.
Das "Hubble"-Team, zu dem Fachleute von NASA und ESA gehören, ist äußerst kreativ, für jede noch so schwierige Lage eine Lösung zu finden. So ist man optimistisch, mit dem Oldtimer-Teleskop noch etliche Jahre tief ins All zu blicken – auf Planeten, Gasnebel und ferne Galaxien.