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Am Mikrofon
Der Schriftsteller Frank Witzel

Der Tagesablauf in Frank Witzels Leben änderte sich schlagartig, als er - für ihn vollkommen überraschend - am 12. Oktober 2015 mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet wurde. Der 1955 in Wiesbaden geborene und heute in Offenbach lebende Autor erhielt den Preis für seinen Roman "Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969".

27.02.2016
    Frank Witzel steht im Römer in Frankfurt am Main mit dem Deutschen Buchpreis 2015 und einem Exemplar seines Buches «Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969» auf der Bühne.
    Frank Witzel steht im Römer in Frankfurt am Main mit dem Deutschen Buchpreis 2015 und einem Exemplar seines Buches «Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969» auf der Bühne. (dpa / picture alliance / Arne Dedert)
    "Davor war mein Leben recht ereignislos, und ich saß am Schreibtisch. Jetzt bin ich dauernd unterwegs." In der Presse waren Sätze zu lesen wie "Dies ist ein Roman mit Langzeitwirkung", "Meisterhafte und unberechenbare Prosa" oder "Die amüsanteste Terrorstory aller Zeiten".
    Die Materialsammlung für sein detailbesessenes Buch hat 15 Jahre gedauert. 2012 hatte Frank Witzel für das noch unvollendete Manuskript den Robert Gernhardt Preis erhalten. Für Witzel war der Preis eine Art Mutspritze, um weiterzumachen statt aufzugeben. Mitte der 70er-Jahre veröffentlichte er erste Gedichte. Romane, die vor seinem ausgezeichneten Werk entstanden, heißen "Bluemoon Baby" und "Revolution und Heimarbeit". Sie fanden bei Erscheinen noch nicht die große Aufmerksamkeit.
    In seiner Kindheit lernte Frank Witzel Klavier, Cello und klassische Gitarre. Seine Begeisterung für die Musik blieb bestehen. Jede Menge Musik- und Popkultur füllt auch die Seiten des inzwischen zum Bestseller avancierten Preis-Buches. Seine Vertrautheit mit Musikgenres, ihrer Geschichte und Bedeutung belegt Frank Witzel als Gastmoderator von "Klassik-Pop-et cetera" auf vielfältige Weise.