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Amateurfußball
DFB fordert mehr Kunstrasenplätze

Bis zu 80.000 Ligaspiele an einem Wochenende: Diese beeindruckende Zahl liefert der Amateurfußball in Deutschland. Der Deutsche Fußball-Bund will mit Hinblick auf die Heim-WM 2024 aber noch mehr Begeisterung erzeugen - und keine Jugendspieler mehr zurückweisen müssen.

Von Andrea Schültke |
Aschenplatz mit Flutlicht in Duisburg aus der Vogelsperspektive
Aschenplatz mit Flutlicht in Duisburg aus der Vogelsperspektive (Christoph Reichwein/imago sportfotodienst)
"Wenn die Bundesliga ihre Spiele am Wochenende beendet hat, haben die Fans 18 Begegnungen gesehen. Wenn aber der Fußball in Deutschland am Wochenende seinen Spielbetreib abgeschlossen hat, dann haben die Zuschauer dort bis zu 80.000 Spiele gesehen und 95 Prozent davon auf Kreisebene."
Mit diesen Worten begann DFB-Präsident Reinhard Grindel seine Rede heute in Kassel. Bis Sonntag treffen dort knapp 300 Delegierte zum dritten Amateurfußballkongress zusammen. Ihr Hauptthema: die Zukunft des Vereinsfußballs.
DFB-Präsident Reinhard Dieter Grindel.
DFB-Präsident Reinhard Dieter Grindel. (Deutschlandradio / Jessica Sturmberg)
Vereinsfußball 2024. Das ist das Kernthema, das der DFB für seinen dritten Amateurfußballkongress ausgegeben hat. Präsident Reinhard Grindel machte in seiner Rede deutlich: In fünfeinhalb Jahren ist Deutschland Gastgeber der Fußballeuropameisterschaft. Und von der erhofft sich der Verband einen Schub für den Sport. Eine Verbesserung der Rahmenbedingungen an der Basis sei dringend erforderlich sagte Grindel und wies auf die Folgen fehlender Infrastruktur in den Städten hin:
"Dass 5.000 Kinder allein auf den Wartelisten der Fußballvereine in Berlin stehen. In Hamburg oder München ist die Lage ebenfalls schon so, selbst in Kiel und aus anderen kleineren Städten habe ich das gehört, dass es Aufnahmestopps in den Fußballvereinen gibt", so der DFB Präsident, dessen Rede vom verbandseigenen Sender im Internet übertragen wurde. Grindel forderte von den zehn Bürgermeistern der EM-Austragungsorte, mehr Kunstrasen-Fußballplätze zu schaffen. Denn bei fußballbegeisterten Kindern auf Wartelisten sei die Gefahr groß, dass diese dem Sport verloren gingen.
"Kindern die Enttäuschung ersparen"
"Talente können so unentdeckt bleiben, weil die Mannschaften einfach voll sind. Aber viel dramatischer ist es doch, dass Kinder, bevor sie das erste Mal das Trikot ihres Wunschvereins überstreifen dürfen, gesagt bekommen, sie seien zu schlecht für den Fußball. Diese Enttäuschung müssen wir den Kindern doch ersparen. Wir brauchen mehr Fußballplätze", forderte Grindel. Der Amateurfußball-Kongress in Kassel endet am Sonntag.