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Atomausstieg
Ampelkoalition gegen Söder-Vorschlag zum Weiterbetrieb von Isar 2

Auch die jüngsten Forderungen von CSU-Chef Söder nach längeren Laufzeiten für Atomkraftwerke stoßen in der Ampelkoalition auf Kritik. Der bayerische Ministerpräsident will den Meiler Isar 2 in Landesverantwortung weiterbetreiben.

    Markus Söder nach seinem Besuch des Kernkraftwerks Isar 2 bei einer Pressekonferenz vor der Anlage
    Markus Söder hadert mit dem Atomausstieg. (Peter Kneffel / dpa)
    Der Klima- und Energieexperte der SPD, Miersch, sagte im Deutschlandfunk, man habe jetzt endlich Planungssicherheit. Es sei klar, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien die einzige Alternative sei. Dem Vorschlag Söders, einzelne Atomkraftwerke in Verantwortung der Länder weiterzubetreiben, erteilte er eine Absage. Miersch warf Söder Populismus und Verantwortungslosigkeit vor. Bundesumweltministerin Lemke betonte in der "Süddeutschen Zeitung", es sei geradezu bedrückend, wie ein Ministerpräsident genehmigungs- und verfassungsrechtliche Fragen und Aspekte der nuklearen Sicherheit leichtfertig ignoriere.
    FDP-Generalsekretär Djir-Sarai sagte der "Rheinischen Post", seine Partei habe zwar Sympathie für einen längeren Betrieb der Kernkraftwerke. Bis aber ein Gesetz zur Föderalisierung der Stromerzeugung aus Kernenergie beschlossen wäre, hätte Söder seine Meinung vermutlich wieder geändert.

    Zuspruch von der CDU

    Dagegen äußerte der stellvertretende CDU-Vorsitzende Linnemann Verständnis für Söder. Er sagte den Sendern "ntv" und "RTL" wörtlich: "Dass Politiker erstmal eine Meinung haben in so einer Situation, wo wir eine ganz andere Lage haben als vor zehn Jahren, finde ich richtig."
    Hier können Sie das Interview mit Herrn Miersch nachlesen.
    Diese Nachricht wurde am 17.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.