Donnerstag, 09. Mai 2024

Tel Aviv
Angehörige israelischer Geiseln enthüllen Nachbau eines Hamas-Tunnels

Wie müssen sich die von der Hamas in den Gazastreifen verschleppten Geiseln fühlen? Dieser Frage will sich ein Kunstprojekt in Tel Aviv annähern - mit einem nachgebauten Tunnel.

20.01.2024
    Angehörige tragen das Bild einer Hamas-Geisel durch den nachgebauten Tunnel.
    Angehörige tragen das Bild einer Hamas-Geisel durch den nachgebauten Tunnel. (AFP / MARCO LONGARI)
    Die Installation steht vor dem Kunstmuseum in Tel Aviv, dessen Vorplatz von den Angehörigen in "Platz der Geiseln" umbenannt wurde. Angehörige erinnern dort an Ständen und mit Kunstinstallationen an das Schicksal der Verschleppten.
    Bei der Enthüllung des Nachbaus sagte der Künstler Roni Levavi der Nachrichtenagentur AFP, er habe mit der Installation "die getreueste Rekonstruktion" eines Hamas-Tunnels im Gazastreifen erschaffen wollen. Für die Konstruktion habe er sich an in den Medien veröffentlichten Abbildungen orientiert.

    Ständiges Geräusch von Schusswechseln und Artilleriebeschuss

    Das Innere des Tunnels ist spärlich beleuchtet, der Boden ist dreckig, und ständig ist das Geräusch von Schusswechseln und Artilleriebeschuss zu hören. Es wird davon ausgegangen, dass viele der verbliebenen israelischen Geiseln in solchen Tunneln festgehalten werden. Terroristen der Hamas hatten Israel am 7. Oktober brutal überfallen, mehr als 1.000 Menschen getötet sowie rund 250 Menschen in den Gazastreifen verschleppt. 132 von ihnen befinden sich nach israelischen Angaben noch im Gazastreifen, allerdings sind 25 von ihnen vermutlich tot.

    Weiterführende Informationen

    Nahost - 100 Tage Krieg im Gazastreifen
    Über die Entwicklungen im Nahen Osten halten wir Sie auch in einem Nachrichtenblog auf dem Laufenden.