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Anschlag auf Atatürk-Flughafen
Attentäter in der Abflughalle

Einer der drei Attentäter vom Istanbuler Flughafen Atatürk hat es wohl doch ins Terminal geschafft und dort einen Sprengsatz in der Abflughalle im ersten Stock gezündet. Das berichten mehrere Nachrichtenagenturen unter Berufung auf türkische Regierungskreise. Zunächst hatte es geheißen, keiner der drei Attentäter habe die Sicherheitsschleusen passiert.

    Sicherheitskräfte mit schussicheren Westen und Maschinengewehren patrouillieren in einem Flughafenterminal, Zivilisten laufen vorbei.
    Sicherheitskräfte patrouillieren am Tag nach dem Anschlag am Istanbuler Flughafen Atatürk. (dpa/SEDAT SUNA)
    Einen Tag nach dem Anschlag auf dem Atatürk-Flughafen in Istanbul sind erste Details zum Tathergang bekannt geworden. Wie mehrere Nachrichtenagenturen unter Berufung auf türkische Regierungskreise berichten, soll sich der erste Angreifer an der Sicherheitskontrolle im Eingangsbereich in die Luft gesprengt haben. Anders als auf Flughäfen in der EU üblich finden in türkischen Airports Sicherheitskontrollen schon vor dem Eingang ins Terminal statt. Durch die ausgelöste Panik habe der zweite Attentäter ins Gebäude gelangen können und seinen Sprengsatz in der Abflughalle im ersten Stock gezündet. Der dritte Mann habe sich anschließend draußen vor dem Gebäude in die Luft gesprengt. Mutmaßlich habe er damit fliehende Menschen treffen wollen.
    Yildirim verneint Sicherheitslücke
    Zunächst hatte es geheißen, keiner der drei Attentäter habe die Sicherheitsschleusen passiert. Der türkische Ministerpräsident Binali Yildirim hatte nur wenige Stunden nach dem Anschlag erklärt: "Eines steht fest, weder im Abflug- noch im Ankunftsbereich am Flughafen kann von einer Sicherheitslücke die Rede sein." Nach der offiziellen Version sei kein Terrorist am Sicherheitspersonal vorbeigekommen. Doch Augenzeugenberichte sowie Beobachtungen von Reportern und Airport-Mitarbeitern nach der Tat deuten darauf hin, dass es mindestens einem Angreifer doch gelang.
    Im Internet kursiert ein nicht überprüfbares Video, das zu zeigen scheint, wie nach der Sicherheitsschleuse im Check-In-Bereich - einen Stock über der Ankunftsebene - panische Passagiere fliehen. Dann läuft ein schwarz gekleideter Mann ins Bild. Er wird anscheinend angeschossen und fällt, ein Gegenstand - vermutlich eine Waffe - entgleitet ihm und schlittert über den Boden. Nach wenigen Sekunden geht von dem Mann eine heftige Explosion aus.
    Bei dem Anschlag waren gestern Abend nach jüngsten Angaben 42 Menschen getötet und rund 240 verletzt worden, viele von ihnen schwer.
    (nin/lie)