Mittwoch, 24. April 2024

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Aris Quartett spielt Brahms
Scharfkantiges Schwärmen

Die Interpretationspalette reicht vom traumzarten Zittern bis zu trotzigem Zorn – und ist dabei so überraschend wie präzise. Das Aris Quartett präsentiert sich auf seiner neuen CD mit Werken von Johannes Brahms erneut als eines der vielversprechendsten Quartette der Gegenwart.

Am Mikrofon: Thilo Braun | 01.01.2021
    Zwei Musikerinnen und zwei Musiker stehen in einer luftigen, modernen Glashalle. Sie tragen blaue Kleider beziehungsweise Hemden und halten ihre Streichinstrumente in der Hand.
    Das Aris Quartett hat sich 2009 in Frankfurt am Main zusammen gefunden. (Aris Quartett / Simona Bednarek)
    Das Aris Quartett möchte die Welt nicht nur bewundern, sondern ergründen. Das gilt für die reale Welt ebenso wie für die musikalische – wer den vier jungen Musikerinnen und Musikern zuhört, wird schnell in den Bann gezogen von ihrer zupackenden Energie und Entdeckerfreude. Seit sie sich vor elf Jahren in Frankfurt als Quartett gründeten, spielen sie in unveränderter Formation. Und das sehr erfolgreich: Regelmäßig stehen sie auf den großen Bühnen, in dieser Saison als "Rising Stars" der europäischen Konzerthaus-Organisation (ECHO). Auch auf seiner vierten CD mit Werken von Johannes Brahms präsentiert sich das Ensemble als eines der besten Quartette seiner Generation. Zwischen greller Schärfe und beinahe schüchterner Träumerei reichen die spielerischen Extreme im ersten Streichquartett op. 51. Fürs Klarinettenquintett op. 115 kommt mit Thorsten Johanns noch ein fünfter Musiker dazu, der das romantische Schwärmen dieser Musik ebenso versteht wie ihre expressive Kraft.
    Johannes Brahms
    Quartett für 2 Violinen, Viola und Violoncello Nr. 1 c-Moll, op. 51 Nr. 1
    Quintett für Klarinette, 2 Violinen, Viola und Violoncello h-Moll, op. 115
    Aris Quartett:
    Anna Katharina Wildermuth, Violine
    Noémi Zipperling, Violine
    Caspar Vinzens, Viola
    Lukas Sieber, Violoncello
    Thorsten Johanns, Klarinette
    Aufnahme vom Februar 2020 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal, Köln