
Mit dem 70-Meter-Radioteleskop von Goldstone in Kalifornien schicken die Astronomen Radarpulse zum Asteroiden und empfangen das Echo. Auf diese Weise lassen sich geradezu Radarbilder von Florence machen.
Die Forscher interessieren sich vor allem für die genaue Größe und Form dieses Objekts, wie schnell es sich dreht – und ob es einen kleinen Mond hat. Hat Florence tatsächlich einen Begleiter, so lässt sich aus dem Umlauf der beiden die Masse der Körper berechnen und somit auch ihre Dichte.
Zwar bleibt Florence bei der engsten Annäherung am Freitag noch in 18-facher Mondentfernung, dennoch könnte er in einigen Jahrhunderten mit der Erde zusammenstoßen, was bei seinen Ausmaßen globale Verwüstungen zur Folge hätte.
Darum ist es von feiner Ironie, dass ausgerechnet die englische Krankenschwester Florence Nightingale die Namenspatronin dieses Objekts ist – die Pionierin der modernen Krankenpflege im 19. Jahrhundert.
In den kommenden Nächten zieht Florence recht schnell von Süd nach Nord über den Himmel – unter anderem durch Steinbock, Wassermann, Delfin und den Schwan. Ab Freitag steht der Asteroid nördlich genug, um ihn von Mitteleuropa aus zu sehen.
Noch eine Woche lang ist er so hell, dass er auch mit Amateurteleskopen zu beobachten ist. Vor allem aber werden die Profiastronomen ihre "Radaraugen" auf Florence richten.