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Astronautische Raumfahrt bleibt gefährlich
155 Jahre lang Menschen im All

Derzeit befinden sich sieben Menschen in den Modulen der Internationalen Raumstation: zwei Frauen und zwei Männer aus den USA, zwei Russen und ein Japaner. Seit Juri Gagarin vor fast 60 Jahren als erster ins All geflogen ist, sind ihm nur gut 560 Menschen gefolgt.

Von Dirk Lorenzen |
Reisen ins All sind sicher faszinierend, aber auch äußerst gefährlich
Reisen ins All sind sicher faszinierend, aber auch äußerst gefährlich (NASA)
Es gibt mehr aktuelle Abgeordnete des Deutschen Bundestags als es jemals Astronauten gab. Weil etliche Personen mehrmals Reisen ins All unternommen haben, gab es aber deutlich mehr Starts von Menschen. Bisher wurden knapp 1.300 "Weltraumfahrkarten" ausgegeben.
Die Lebenszeit aller Raumfahrerinnen und Raumfahrer im Kosmos summiert sich auf rund 155 Jahre. So lange haben Menschen zusammengerechnet im All verbracht – sei es bei Flügen in die Erdumlaufbahn, zu einer Raumstation oder zum Mond.
Niemals Routine: Start einer Rakete (hier Soyuz) ins All
Niemals Routine: Start einer Rakete (hier Soyuz) ins All (NASA)
Diese Zahlen machen deutlich, dass das Reisen von der Erde weg noch immer keineswegs Routine ist. In der Geschichte der astronautischen Raumfahrt sind im Schnitt pro Jahr nur 21 Menschen ins All geflogen.
Zudem bleiben solche Touren äußerst gefährlich: Bei vier Unglücken kamen 18* Menschen ums Leben. Die Todesrate bei Raumflügen liegt bei 1,3 Prozent. Auf die einzelnen Personen berechnet ist das Ergebnis noch erschreckender: drei von 100 Astronautinnen oder Astronauten sind im Einsatz gestorben.
So sehr Starts zur ISS und vielleicht bald auch Richtung Mond als All-Tag erscheinen mögen. Raumflüge sind stets lebensgefährlich. Man muss immer die Daumen drücken, dass die Menschen auch wieder heil zurück zur Erde kommen.
*Die genannte Anzahl wurde korrigiert.