
Kurios ist die Situation für die sechs Menschen an Bord der Raumstation. Die Besatzung hat es nicht ganz so einfach, festzulegen, wann für sie Jahreswechsel ist.
Offiziell gilt in den Modulen die Weltzeit, Universal Time. Dies ist die Ortszeit von London ohne Sommerzeit. Entsprechend fängt das Jahr in gut 400 Kilometern Höhe erst um 1 Uhr früh Mitteleuropäischer Zeit an.
Tatsächlich aber erleben die zwei Frauen und vier Männer in der Station die garantiert intensivste Silvesterparty - denn nicht weniger als 15-mal wechselt die ISS vom alten ins neue Jahr.
Die Raumstation rast in 93 Minuten einmal um die Erde herum. Von Orbit zu Orbit wird dann der Bereich, in dem 2015 schon begonnen hat, immer größer.
Die ISS-Besatzung wird die meisten der überflogenen Jahreswechsel ignorieren. Persönliches Training und Wartungsarbeiten stehen an allen Tagen auf dem Programm - auch an Silvester.
Ohnehin feierte niemand 24 Stunden lang durch - das wäre schlicht unprofessionell, schließlich muss die Besatzung jederzeit in der Lage sein, bei Notfällen richtig zu reagieren.
Erst wenn irgendwann der letzte Streifen des alten Jahres im Pazifik östlich der Datumsgrenze verschwunden ist, gibt es auch für die Raumstation kein Zurück mehr - dann hat 2015 unwiderruflich begonnen.