Das daraufhin eingerichtete Längenbüro sollte die Zeitmessung und die Navigation auf See einfacher und genauer machen und so die britische Vormachtstellung brechen.
Zu den ersten Mitgliedern dieses Instituts gehörten so große Gelehrte wie Joseph-Louis Lagrange, Pierre-Simon Laplace und Domenique Cassini.
Mitte des 19. Jahrhunderts bekam das Büro weitere Aufgaben übertragen. Fortan ging es auch darum, Landesvermessung durchzuführen und die Zeitmessung in Frankreich und den Kolonien zu vereinheitlichen.
1897 wurde eine Kommission eingerichtet, die auch die Zeitmessung in ein metrisches System überführen sollte - also weg von zwölf Stunden, sechzig Minuten et cetera hin zu Unterteilungen des Tages in Zehntel, Tausendstel und so weiter.
Doch dieser alte Traum der Revolution hat sich nicht erfüllen lassen. Dafür beschäftigt sich das Längenbüro heute intensiv mit den Umläufen der Himmelskörper im Sonnensystem.
Das Bureau des Longitudes ist das wichtigste Zentrum für die Berechnung der exakten Positionen der Gestirne - neben dem Marineobservatorium in Washington und dem Astronomischen Recheninstitut in Heidelberg.
Die Ephemeriden, die himmlischen Koordinaten, stehen allen Menschen weltweit zur Verfügung - ganz frei, gleich und brüderlich.