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Astronomie
Das milchige Himmelsband

Etwa zwei Stunden nach Sonnenuntergang - also gegen 19 Uhr - ist es physikalisch gesehen absolut dunkel. Sofern keine künstliche Beleuchtung die Himmelslichter überstrahlt, ist dann die ganze Nacht hindurch das matte Band der Milchstraße gut zu beobachten.

Von Dirk Lorenzen |
    Es erstreckt sich am Abend von Südosten über den Zenit nach Nordwesten und verläuft durch die Sternbilder Orion, Zwillinge, Fuhrmann, Perseus, Kassiopeia und Schwan. Bis zum frühen Morgen sinkt der glimmende Streifen herab und verläuft schließlich von West nach Ost über den Nordhimmel.
    Zwar sieht die Milchstraße recht blass aus - tatsächlich aber besteht sie aus Milliarden heller Sterne. Doch diese Sterne sind so weit weg, dass ihr Leuchten zum milchigen Band verschwimmt.
    Beim Blick auf die Milchstraße sehen wir genau in die Ebene unserer Heimatgalaxie. Die Sonne ist darin einer von etwa zweihundert Milliarden Sternen. Diese sind in einer riesigen Scheibe angeordnet, wie in einem dicken Diskus.
    Blicken wir in die Ebene dieses Diskus, so sehen wir die vielen Sterne - verschwommen zu einem diffusen Leuchten. Fällt dagegen der Blick senkrecht aus der Diskusscheibe heraus, sind nur wenige Sterne vor dem schwarzen Hintergrund des Weltalls zu erkennen.
    Der Sage nach hatte Zeus seinen unehelichen Sohn Herakles heimlich an die Brust seiner schlafenden Gemahlin Hera gelegt. Doch Hera erwachte und stieß den Jungen empört von sich.
    Dabei schoss ein Strahl Milch über den Himmel. Das ist bis heute zu sehen - zumindest in dunklen, mondlosen Nächten.