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Astronomie
Datenautobahn ins All

Sentinel-1A kreist in 700 Kilometern Höhe um die Erde. Der Satellit gehört zum europäischen Erdbeobachtungsprogramm Copernicus und macht ständig Radaraufnahmen der überflogenen Gebiete.

Von Dirk Lorenzen | 16.02.2015
    Dieses per Laser übertragene Satellitenbild zeigt Berlin
    Dieses per Laser übertragene Satellitenbild zeigt Berlin. (ESA)
    Die Daten funkt er zur Erde, wenn er direkten Sichtkontakt zu einer der vier Bodenstationen hat. Das kann einige Stunden dauern. Dagegen hat Sentinel-1A für etwa die Hälfte jedes Umlaufs Kontakt zum europäischen Kommunikationssatelliten Alphasat in der geostationären Umlaufbahn.
    Sowohl Alphasat als auch Sentinel verfügen über ein Gerät zur Laserkommunikation. Jetzt hat der Radarsatellit erstmals Bilder der Erdoberfläche zunächst zu Alphasat übertragen, von wo sie umgehend zur Alphasat-Bodenstation gelangten.
    Anders als der niedrig fliegende Erdbeobachter hat der Kommunikationssatellit in 36.000 Kilometern Höhe ständig Kontakt zum Boden.
    Die Datenübermittlung per Laser erfolgte mit 1,8 Gigabit pro Sekunde, künftig sind mehr als 7 Gigabit geplant. Die Satelliten übermitteln Bilder also so schnell, als wären sie an eine Glasfaserleitung angeschlossen.
    Die Flugteams von Sentinel und Alphasat haben eine hohe Hürde genommen. Denn während der Übertragung bewegte sich der Erdbeobachtungssatellit mit 27.000 Kilometern pro Stunde. Dennoch blieb die Laserverbindung bestehen.
    Dieses Verfahren soll in einigen Jahren Routine sein. Dann werden die vielen Satelliten des Copernicus-Programms ihre Informationen fast in Echtzeit übertragen - und so etwa bei Unglücken auf See oder Naturkatastrophen den Rettungskräften schnell behilflich sein.