Dienstag, 07. Mai 2024

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Astronomie
Der Funken sprühende Mauerquadrant

Zu den wichtigsten Arbeitsinstrumenten der Astronomen zählen heute natürlich das Teleskop und der Computer. Einst aber waren Sternwarten stolz auf ihr kleines Fernrohr und einen mächtigen Mauerquadranten.

Von Dirk Lorenzen | 03.01.2014
    Mit so einem Instrument ließen sich sehr genau die Positionen von Gestirnen bestimmen. Ab dem neunzehnten Jahrhundert übernahm zumeist ein Meridiankreis diese Aufgabe.
    Zeitweise gab es sogar am Himmel einen Mauerquadranten. Dieses Sternbild hatte Joseph de Lalande 1795 in den Grenzbereich von Bootes, Herkules und Drache gesetzt.
    Da hatte der Mauerquadrant am Boden seine Hochzeit schon fast hinter sich - und so hat sich auch das himmlische Gegenstück nicht dauerhaft behauptet.
    Immerhin erinnert bis heute der erste Sternschnuppenstrom des Jahres an dieses bemerkenswerte Messgerät. Die Quadrantiden huschen noch etwa eine Woche über den Himmel - heute Nacht erreichen sie ihr Maximum.
    Dieser Strom ist ziemlich wechselhaft: Mal sind es etwa sechzig Sternschnuppen pro Stunde, in manchen Jahren aber auch zweihundert.
    Allerdings hat ein Beobachter niemals den ganzen Himmel im Blick. Mit etwas Glück lassen sich von einem dunklen Standort aus gut dreißig Meteore oder mehr pro Stunde erkennen. Die kommenden Nächte sind perfekt geeignet, weil es keinerlei störendes Mondlicht gibt.
    Die Sternschnuppen sind am besten in der Zeit nach Mitternacht zu sehen. Dann steigt der Ausstrahlungspunkt am Nordosthimmel auf - kurz vor dem Morgengrauen scheinen die Funken des Mauerquadranten fast aus dem Zenit herabzuregnen.
    gewünscht von Eckehard Schwarzer