
Es mag paradox klingen, dass ausgerechnet jetzt der Abstand vom Zentralgestirn am größten ist, aber die Jahreszeiten haben nichts mit der Entfernung Erde-Sonne zu tun - sie entstehen aufgrund der Schrägstellung der Erdachse.
Wäre die Erdbahn ein perfekter Kreis, so wäre der Abstand zur Sonne immer gleich. Aber wir laufen auf einer leichten Ellipse. Entsprechend den Keplerschen Gesetzen der Planetenbewegung zieht die Erde in Sonnenferne langsamer ihre Bahn als in Sonnennähe.
Heute "trödeln" wir mit 105.000 Kilometern pro Stunde um die Sonne - Anfang Januar sind wir dann mit 109.000 Kilometern pro Stunde unterwegs.
Im Moment braucht die Erde 7 Minuten und 15 Sekunden, um ihren Durchmesser zurückzulegen - Anfang Januar sind es nur 7 Minuten und 1 Sekunde.
Im Laufe eines Jahres kommt da einiges zusammen: Die Bahn der Erde ist rund 940 Millionen Kilometer lang - pro Jahr legen wir also knapp eine Milliarde Kilometer zurück.
Die elliptische Erdbahn hat Folgen für die Länge der Jahreszeiten: Das geringe Tempo derzeit führt dazu, dass unser Sommerhalbjahr fast acht Tage länger ist als Herbst und Winter.
Wenn heute Abend die Sonne versinkt, ist sie von uns so weit weg wie sonst nie - und zugleich schleichen wir so langsam wie möglich um sie herum.