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Astronomie
Einstein und Planck am Ende

Besondere Raumfahrtmissionen heißen oft nach großen Forscherpersönlichkeiten. Das bekannteste Beispiel ist das Weltraumteleskop, dessen Namenspatron der Astronom Edwin Hubble ist.

Von Dirk Lorenzen |
    In letzter Zeit sorgten aber auch Albert Einstein und Max Planck für Aufsehen. Die beiden überragenden Physiker der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts waren gleichzeitig im All.
    Albert Einstein hieß das vierte ATV-Versorgungsraumschiff der Europäischen Weltraumorganisation ESA. Im Juni hatte es vollautomatisch an die Internationale Raumstation angedockt.
    Im Frachtraum waren gut fünf Tonnen Material untergebracht: Wissenschaftliche Experimente, Ersatzteile, Sauerstoff, Lebensmittel, Post, Treibstoff und vieles mehr.
    Fünf Monate blieb Albert Einstein Teil der Raumstation - manche Astronauten nutzten das besonders ruhige Modul auch zum Schlafen.
    Nach Max Planck hat die ESA ihr Weltraumteleskop benannt, das das Nachleuchten des Urknalls so präzise wie nie zuvor vermessen hat. Vier Jahre lang hat Planck mehrfach den kompletten Himmel im Infrarotbereich kartiert. Die Daten helfen, Aufbau und Entwicklung des Universums besser zu verstehen.
    Die himmlischen Ausgaben von Planck und Einstein sind mittlerweile Geschichte: Der Raumtransporter Einstein ist vor vier Wochen von der ISS abgedockt und mit zwei Tonnen Müll an Bord in der Erdatmosphäre verglüht.
    Den Planck-Satelliten gibt es zwar noch. Aber nachdem sein Kühlmittel verbraucht war, hat ihn die ESA auf einer stabilen Friedhofsbahn jenseits des Mondes geparkt und Ende Oktober abgeschaltet.