Dazu gehört unter anderem der sogenannte Gravitationslinseneffekt: Licht oder - allgemeiner - elektromagnetische Strahlung wird wie von einer Glaslinse gebündelt, wenn sie an einer genügend großen Masse vorbei läuft.
Allerdings darf man bei diesen kosmischen Linsen keine hochwertige Qualitätsoptik erwarten. Die Stärke der Lichtablenkung, also gleichsam die Brennweite der Gravitationslinse, hängt nämlich nicht nur von der ablenkenden Masse ab, sondern auch davon, wie die Materie verteilt ist.
So liefert eine kompakte Konzentration - etwa in einem Schwarzen Loch - ein anderes Bild als eine ausgedehnte Spiralgalaxie oder gar ein Galaxienhaufen mit zahlreichen Einzelgalaxien.
Ein solcher Galaxienhaufen wirkt eher wie eine Kombination aus zahlreichen kleinen Teillinsen und ähnelt darin bestenfalls einer von zahlreichen Schlieren durchsetzten Linse.
Entsprechend verzerrt sind die Bilder, die solche Gravitationslinsen liefern - wie zum Beispiel das Einsteinkreuz, das vor 25 Jahren im Sternbild Pegasus entdeckt wurde.
Dort sorgt eine 400 Millionen Lichtjahre entfernte Vordergrund-Galaxie für gleich vier, annähernd kreuzförmig angeordnete Abbilder eines rund zwanzigmal weiter entfernten Quasars.
gewünscht von Fabian Hofmann