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Astronomie
Europas Astronomiefabrik in Chile

Es gibt auf der Erde etliche große Observatorien, etwa die Europäische Südsternwarte ESO in Chile, die Keck-Teleskope in Hawaii, die Radioschüsseln in New Mexico et cetera. Hinzu kommen im Weltraum das Hubble-Teleskop, der Swift-Satellit und so weiter.

Von Dirk Lorenzen | 16.06.2015
    Das Very Large Telescope blickt in den Mond
    Das Very Large Telescope blickt in den Mond (ESO/Hüdepohl)
    Es lässt sich nicht sagen, welches Instrument das beste oder wichtigste ist. Die meisten Einrichtungen ergänzen sich ideal, weil sie etwas andere Technik nutzen, in unterschiedlichen Wellenlängenbereichen arbeiten oder auf verschiedenen Halbkugeln stehen und somit andere Bereiche des Himmels abdecken.
    Aber zumindest die Produktivität eines Observatoriums lässt sich doch halbwegs objektiv messen: Und zwar anhand der Anzahl der Fachartikel, die erst nach Prüfung durch unabhängige Experten in wissenschaftlichen Journalen erscheinen.
    Das Team um Uta Grothkopf von der Bibliothek der ESO-Zentrale in Garching erfasst seit zwei Jahrzehnten mit viel Aufwand, für welche Artikel Daten welcher Teleskope genutzt wurden. Diese Mühe schätzen auch die Kollegen anderer Sternwarten.
    Im vergangenen Jahr basierten mehr als 850 Artikel in Fachjournalen auf Daten von ESO-Teleskopen, zwei Drittel davon auf Beobachtungen mit dem Very Large Telescope.
    Damit ist die ESO sogar produktiver als das Hubble-Weltraumteleskop, das nun zum dritten Mal in Folge knapp auf Platz zwei liegt. Der Spitzer-Satellit liegt bei rund 650 Artikeln, die Keck-Teleskope bringen es auf knapp 300.
    Eines allerdings darf man nicht vergessen: Die Produktivität sagt nicht automatisch etwas aus über die Qualität.