Samstag, 20. April 2024

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Astronomie in der Schule
Uganda überholt astronomisch Deutschland

Bei der Wiedervereinigung hofften nicht wenige auch auf eine Sternstunde für die Astronomie. Sie war 30 Jahre zuvor – nach dem Sputnik-Flug – als Pflichtfach an den DDR-Schulen eingeführt worden, hatte im Westen dagegen nicht zum allgemeinen Bildungskanon der Schulen gehört.

Von Hermann-Michael Hahn | 17.02.2021
Der Planet Saturn mit seinen markanten Ringen, deren Natur anfangs unbekannt war
Die Beschäftigung mit dem Weltall (hier der Ringplanet Saturn) steht nur in wenigen Ländern auf dem Lehrplan (ESO)
Leider erfüllte sich die Hoffnung zahlreicher Lehrer, Amateurastronomen und Volkssternwartenbetreiber auf eine generelle Übernahme des Schulfachs nicht. Im Gegenteil: Nur noch in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Thüringen ist die Astronomie meist in den Klassen 9 und 10 flächendeckend ein eigenes Schulfach.
Gedankliche Ausflüge in die Welt der Sterne finden überall sonst meist nur am Rande anderer Fächer wie etwa Erdkunde oder Physik statt und hängen nicht selten von den Vorlieben der einzelnen Lehrpersonen ab.
Dabei sind die eigene Himmelsbeobachtung und die Beschäftigung mit der Welt der Sterne wesentliche Elemente für die Entwicklung eines aufgeklärten realistischen Weltbildes. Darüber hinaus ist die Himmelskunde gerade auch für Kinder und Jugendliche geeignet, ein nachhaltiges Interesse für Physik und andere Naturwissenschaften zu wecken.
Damit Deutschland auch weiterhin auf globaler Ebene eine führende Rolle in Wissenschaft und Technik spielen kann, ist ein großes Interesse möglichst vieler Schülerinnen und Schüler an diesen Fächern unabdingbar.
Sonst überholen uns in ein paar Jahrzehnten vielleicht Länder wie das zentralafrikanische Uganda. Dort wurde Astronomie mittlerweile in das Curriculum der Schulen aufgenommen.