Doch erst vor rund 20 Jahren wurden die Ausmaße der vulkanischen Aktivität auf diesem innersten der vier großen Jupitermonde deutlich.
Damals erkundete die Raumsonde Galileo das Jupitersystem über mehrere Jahre hinweg und hat mehr als einhundert aktive Vulkane nachgewiesen.
Mittlerweile ist es Astronomen gelungen, die Vulkane auch von der Erde zu verfolgen - selbst wenn der Planet und seine Monde im Mittel rund 780 Millionen Kilometer von uns entfernt sind.
Dabei haben die Forscher unlängst einen großen Schritt nach vorn gemacht. Mit dem Large Binocular Telescope LBT haben sie erstmals Detailstrukturen und deren Veränderungen im etwa 200 Kilometer großen Vulkan Loki Patera beobachtet, einem der mächtigsten auf Io.
Das LBT auf dem Mount Hopkins in Arizona umfasst zwei Teleskopspiegel von jeweils 8,4 Metern Durchmesser. Sie werden im Abstand von 6 Metern parallel auf dasselbe Beobachtungsobjekt gerichtet.
Die Einzelbilder der beiden Teleskope werden dann im Zuge der Bildverarbeitung zu Aufnahmen mit extremer Detailauflösung kombiniert. Damit sieht das Teleskop so scharf, als wäre es ein Instrument mit 22 Metern Durchmesser.
Derzeit allerdings brechen die Io-Vulkane ganz unbeobachtet aus - denn Jupiter verabschiedet sich allmählich vom Abendhimmel und ist selbst für Spitzenteleskope kein lohnendes Objekt mehr.