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Astronomie
Jupiter hinter der Sonne

Den Riesenplaneten Jupiter suchen Sternfreunde derzeit vergeblich am Nachthimmel. Denn er erreicht heute seine Konjunktion mit der Sonne - er ist also mit ihr verbunden.

Von Dirk Lorenzen | 24.07.2014
    Von der Erde aus gesehen steht Jupiter heute genau hinter der Sonne. In den frühen Abendstunden befindet er sich nur zehn Bogenminuten oberhalb des Sonnenrandes, das entspricht einem Drittel des Durchmessers der Sonnenscheibe. Natürlich ist er am helllichten Tage nicht zu sehen.
    Jupiter kommt der Sonne aus unserer Sicht so nah, dass er in der Korona steht, der Atmosphäre unseres Sterns. Wären gerade Raumsonden am Jupiter, so gäbe es in diesen Tagen sehr eingeschränkten Kontakt: Denn die Funkwellen würden stark gestört, weil sie dicht an der Sonne mit ihrem Magnetfeld vorbei laufen müssen.
    Doch erst bei der übernächsten Konjunktion, Ende September 2016, könnte dies wieder ein Problem werden. Denn dann soll die NASA-Sonde Juno um den Jupiter kreisen.
    Juno ist seit drei Jahren unterwegs und wird nach ihrer Ankunft am Jupiter für etwa ein Jahr den Planeten, seinen inneren Aufbau, seine Gasschichten und sein Magnetfeld erkunden.
    Wenn Jupiter für uns hinter der Sonne steht, ist er auch am weitesten von uns entfernt: Etwa 940 Millionen Kilometer trennen ihn jetzt von der Erde. Zur erdnächsten Stellung im Januar war der Abstand um 300 Millionen Kilometer geringer.
    Erst Mitte August befreit sich Jupiter aus dem Glanz der Sonne und zeigt sich wieder am Morgenhimmel - dort empfängt ihn die Venus, die am 18. August ganz dicht an ihm vorbei zieht.