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Astronomie
Kein Gesang in der Umlaufbahn

In einigen Wochen soll das Raumschiff Sojus TMA-18M wieder Menschen zur Internationalen Raumstation bringen. Zur Besatzung gehören der russische Kosmonaut Sergej Wolkow und der dänische ESA-Astronaut Andreas Mogensen.

Von Dirk Lorenzen | 12.08.2015
    Es wird nicht mehr gesungen: ESA-Astronaut Andreas Mogensen
    Es wird nicht mehr gesungen: ESA-Astronaut Andreas Mogensen (ESA)
    Ursprünglich wollte die britische Sängerin Sarah Brightman bei diesem Flug als achte Weltraumtouristin ins All reisen. Doch sie teilte mit, aufgrund familiärer Probleme den Raumflug nicht anzutreten.
    In russischen Raumfahrtkreisen heißt es, sie habe den Flugpreis von rund 50 Millionen Dollar nicht bezahlt. Mit ihr zusammen hat ein japanischer Geschäftsmann trainiert, der jedoch als Ersatzmann nicht in Frage kommt - denn er hat bisher nur die Ausbildung gebucht.
    Ob Sarah Brightman noch einmal eine Gelegenheit für einen Flug zur ISS bekommt, ist ungewiss. Denn freie Sitze in den Raumkapseln sind äußerst rar.
    Ihr Platz war nur deswegen verfügbar, weil derzeit Scott Kelly und Mikhail Kornienko für ein Jahr auf der Raumstation leben. Allerdings dürfen die Sojus-Kapseln aus Sicherheitsgründen höchstens ein halbes Jahr angedockt bleiben.
    Daher gibt es nun beim Auswechseln der Kapseln freie Plätze. Kommandant Sergej Wolkow wird auf der Raumstation bleiben. Dafür fliegt Gennadi Padalka gemeinsam mit Andreas Mogensen zurück zur Erde.
    Europas Weltraumorganisation ESA dürfte insgeheim über die Absage der Sängerin froh sein. Denn ihre Anwesenheit auf der Raumstation hätte die öffentliche Wahrnehmung des zehntägigen Fluges wohl dominiert. Jetzt könnte Andreas Mogensen mehr im Mittelpunkt stehen, der erste Däne im Weltraum.